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Bossing: Was tun gegen Mobbing durch Vorgesetzte? [inkl. Checkliste]

Mobbing am Arbeitsplatz ist leider keine Seltenheit. Laut einer Studie, veröffentlicht in den International Archives of Occupational and Environmental Health, wurden bereits 17,1% der deutschen Beschäftigten Opfer von Mobbing – mit 13,3% besonders oft durch Vorgesetzte. Man spricht in diesem Fall von Bossing.

Hast du das Gefühl, dass du selbst Opfer von Bossing bist und weißt nicht, wie du damit umgehen sollst? Mit diesem Artikel versuchen wir dir weiterzuhelfen und aufzuzeigen, wie du gegen Bossing am Arbeitsplatz vorgehen kannst. Am Ende des Artikels findest du zu dem ein FAQ, das alles zum Thema in Kürze erklärt.

Inhalt

Definition: Was ist Bossing?

Bossing ist eine besondere Art des Mobbings am Arbeitsplatz. Neben der Arbeit kommt Mobbing vor allem auch in Schulen oder im Internet vor. Bei letzterem spricht man von Cybermobbing.

Bossing wird definiert als:

„Bossing ist die psychische Aggression eines Vorgesetzten gegen eine Person im eigenen Betrieb [...]. Ein solches feindseliges Führungsverhalten (abusive supervision) sind vor allem aggressive verbale und nonverbale Handlungen, die ein Vorgesetzter gegenüber Mitarbeiter:innen zeigt, wobei körperliche Übergriffe nicht dazuzählen.“

Stangl, W. – Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.

Dabei kann bei einer einzelnen Bemerkung noch nicht von Mobbing oder Bossing gesprochen werden. Diese Aggressionen gegen Mitarbeitende sind regelmäßig, systematisch und über längere Zeit angelegt. Was Bossing im Vergleich zu Mobbing noch weiter verschärft, ist die unterschiedliche Machtposition. Vorgesetzte stehen hierarchisch über ihren Mitarbeitenden, wodurch sich diese schwerer wehren können, als wenn es zu Mobbing zwischen Kolleg:innen kommt.

Warum kommt es zu Bossing?

Doch warum neigen vor allem Vorgesetzte zu diesem Verhalten? Die Wissenschaft sieht hier mangelndes Selbstbewusstsein gepaart mit narzisstischen Zügen als Hauptursache. Führungskräfte stehen unter besonders hohen Erwartungen, wenn diese dann mit sich selbst nicht im Reinen sind, können sie sich schnell angegriffen fühlen und mit Bossing zurückschlagen – selbst wenn der Angriff gar nicht als solcher gemeint war. Dies ist auch der Grund, warum meist nicht leistungsschwache, sondern besonders oft produktive Mitarbeitenden Opfer von Bossing werden. Ihre Leistungen werden von der mobbenden Führungsperson als Risiko für die eigene Stellung wahrgenommen. Das Ziel dahinter ist dabei, die gemobbte Person kleinzuhalten oder im schlimmsten Fall sogar zu einer Kündigung zu drängen. In manchen Fällen wird Bossing außerdem verwendet, um unliebsame Mitarbeitende zu vergraulen.

Laut dem Bündnis gegen Cybermobbing e.V. ist Bossing besonders oft in Unternehmen vertreten, die hohes Konkurrenzdenken, Leistungsdruck und hierarchische Strukturen aufweisen. Diese Strukturen begünstigen das Mobbing von oben nach unten.

Ist Bossing strafbar? Das sind die Urteile

Mobbing und somit auch Bossing stellen keinen eigenen Straftatbestand dar. Da Bossing überwiegend aus vielen kleinen Schikanen besteht, ist es schwierig, das Phänomen strafrechtlich nachzuweisen. Es müssen also immer mehrere Handlungen über einen langen Zeitraum zusammengefasst werden und sich aus diesen ein gesundheitlicher Schaden – physisch und/oder psychisch – für die betroffene Person ergeben.

Es gab jedoch bereits verschiedene Urteile, die von Bossing betroffenen Mitarbeitenden rechtgaben. Hierbei wurden die Unternehmen verpflichtet, Schmerzensgelder im fünfstelligen Bereich zu zahlen.

Merkmale und Anzeichen für Bossing

Die Definition von Bossing schließt zwar körperliche Gewalt aus, kann sich aber auf verbaler und nonverbaler Ebene in sehr vielen verschiedenen Weisen zeigen. Dabei bezieht sich die Schikane entweder auf das Fachliche oder auf das Persönliche. Im ersten Fall wird die Arbeitsleistung unrechtmäßig kritisiert, im zweiten die Persönlichkeit von Untergebenen direkt attackiert.

Im folgenden Abschnitt zeigen wir dir die Merkmale und Anzeichen von Bossing auf und verdeutlichen diese mit Beispielen, damit du selbst erkennst, ob du bereits Opfer von Bossing wurdest. Die Quelle hierfür ist unter anderem das Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.

Am Ende dieses Abschnitts findest du zudem einen kurzen Test in Form einer Checkliste, mit der du deine Befürchtung überprüfen kannst.

Anzeichen für Bossing

Deine Führungskraft neigt zu Wutausbrüchen

Eine cholerische Führungskraft macht noch kein Bossing, doch regelmäßige Wutausbrüche, die sich zum Beispiel in Schreien zeigen, gehen auf Dauer auf die Substanz der Mitarbeitenden. Niemand möchte dauerhaft der Wut Anderer ausgesetzt sein, deshalb ist dies auch ein erstes Anzeichen für Bossing.

Tritt die Wut deines Chefs oder deiner Chefin vor allem dir gegenüber auf, obwohl du nichts Falsches gemacht hast, und andere Mitarbeitende werden nicht auf die gleiche Weise angegangen, handelt es sich bereits um Bossing.

Du wirst zum Sündenbock gemacht

Die Quartalszahlen sind nicht so gut wie erwartet und deine Führungskraft muss diese den eigenen Vorgesetzten melden. Statt zu den Fehlleistungen zu stehen, wird die Schuld einfach auf dich abgewälzt.

Dies ist nur ein Beispiel, wie sich Bossing im Schaffen eines Sündenbocks zeigen kann. Dabei muss dieses Verhalten nicht einmal dazu dienen, von den eigenen Fehlern der Führungskraft abzulenken, sondern kann auch bloße Schikane sein. Probleme sind oftmals komplex, ein Sündenbock dagegen ist einfach.

Du bekommst ein Arbeitspensum, das du nicht erfüllen kannst

Wenn du an sich gute Leistungen bringst, ist es schwieriger dich vor anderen schlecht dastehen zu lassen. Durch ein zu hohes Arbeitspensum lässt sich unweigerlich ein Versagen deinerseits erzeugen. Erhältst du beispielsweise viel zu viele Aufgaben, die du in der verfügbaren Zeit gar nicht bewältigen kannst, oder wird dir der Zugang zu für deine Arbeit wichtigen Informationen durch deine Führungskraft verwehrt, ist dies ein Merkmal für Bossing.

Dir werden sinnfreie Aufgaben zugeteilt

Im Gegensatz zu einem zu hohen Arbeitspensum, kann eine bossende Führungskraft auch auf ein sehr niedriges setzen. Bekommst du zum Beispiel Aufgaben, die sinnlos erscheinen oder besonders langweilig sind? Auch Aufgaben, die schnell erledigt sind und du danach fast den ganzen Tag nur noch rumsitzt, können ähnlich zermürbend sein, wie ein zu stark gefüllter Aufgabenbereich.

Dir werden Privilegien entzogen

Der Unternehmenskunde, den du Jahre lang erfolgreich betreut hast, wird grundlos anderen Mitarbeitenden übergeben. Du darfst plötzlich nicht mehr aus dem Homeoffice arbeiten. Dein Parkplatz wird auf die andere Seite der Parkfläche verlegt. All dies sind Privilegien, an die du dich wahrscheinlich im Laufe deines Berufslebens gewöhnt hast. Werden dir diese grundlos von deiner Führungskraft entzogen, könnte das ein Anzeichen für Bossing sein.

Du wirst isoliert

Soziale Isolation kann Menschen hart treffen. Diese kann sich zum Beispiel darin zeigen, wenn dein Arbeitsplatz grundlos verlegt wurde, wo du keinen direkten Kontakt mehr zu Kolleg:innen hast, oder wenn du über anstehende Mittagessen oder Teamevents nicht von deiner Führungskraft informiert wirst.

Gerüchte werden über dich verbreitet

In Büros wird oftmals getratscht und wenn ein Ruf erstmal verloren ist, ist es schwierig ihn wiederherzustellen. Falls deine Führungskraft mutwillig Unwahrheiten über dich, deine Arbeit oder dein Privatleben im Kollegium verbreitet, kann dies dein Ansehen im Unternehmen langfristig schädigen.

Dir wird ohne Grund mit Abmahnung oder Kündigung gedroht

Du machst eigentlich alles richtig, doch bei jedem kleinen Fehler winkt dir eine schriftliche Abmahnung oder deine Führungskraft droht ganz offen mit einer Kündigung? Dann bist du vermutlich Opfer von Bossing geworden.

Deine Führungskraft ermutigt Kolleg:innen zum Mobbing

Dies ist ein besonders perfides Merkmal des Bossings. Dadurch, dass deine Führungskraft dich systematisch schikaniert und schlecht dastehen lässt, könnten sich Kolleg:innen dazu ermuntert fühlen, bei der Schikane mitzumachen.

Checkliste: Bin ich von Bossing betroffen?

Jeder Einzelfall ist anders. Deshalb solltest du diese Checkliste nicht als Nonplusultra der Bossing-Bestimmung sehen. Gleichzeitig kann sie dir aber helfen, Tendenzen im Verhalten deiner Führungskraft zu erkennen.

Treffen einige dieser Punkte auf deinen Arbeitsalltag zu, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du von Bossing betroffen bist.

Checkliste, die anzeigt ob man von Bossing betroffen ist

Viele der Anzeichen treffen auf dich zu und du weißt dir nicht mehr anders zu helfen als deinen Job zu kündigen? Dann halte erstmal kurz inne, diese Entscheidung sollte wohlüberlegt sein. Für diesen Fall haben wir einen Artikel verfasst, der dir Tipps gibt, was du beachten solltest, wenn du deine aktuelle Stelle ohne einen neuen Job in Aussicht kündigen möchtest.

Kündigen ohne neuen Job

Was Bossing anrichtet

Bossing ist kein Bagatelldelikt, sondern kann die Psyche und auch die Arbeitsleistung nachhaltig beeinträchtigen. Eine Untersuchung der Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie, die Personen mit und ohne Mobbing-Erfahrung verglich, fand heraus, dass die Personen, die Mobbing erfuhren, stärkere psychosomatische Symptome als ihre Vergleichsgruppe aufwiesen. Psychische Belastungen zeigen sich oftmals auch in körperlichen Beschwerden.

Dazu zählen unter anderem:

  • Schlafstörungen
  • Rückenschmerzen
  • Depressionen
  • Verringerte Konzentrationsfähigkeit
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Nervosität
  • Erschöpfung

Die Symptome können sogar so weit gehen, dass sie das Privatleben der Betroffenen negativ beeinflussen oder zu Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit führen. Auch ein Burnout oder Suizidgedanken können die Folge sein. In diesen Fällen wird therapeutische Betreuung benötigt.

Diese Beschwerden schlagen sich auch direkt auf die Leistungen von Mitarbeitenden nieder und selbst wenn die genannten Symptome noch nicht bei von Bossing Betroffenen vorhanden sind, sind diese doch wenig motiviert, machen meist nur Dienst nach Vorschrift oder haben vielleicht sogar schon innerlich gekündigt.

Kann ich mich aufgrund von Bossing krankschreiben lassen?

Bossing an sich ist kein Krankheitsbild, jedoch können dessen Folgen oftmals zu einer Erkrankung führen. Leidest du unter einer der genannten psychosomatischen Beschwerden, kannst du diese als Grund für deine Krankschreibung bei deinem Arzt beziehungsweise deiner Ärztin angeben. Du kannst sie auch darüber informieren, dass die Erkrankung aufgrund von Mobbing am Arbeitsplatz aufgetreten ist. Diese Information darf nicht an dein Unternehmen weitergegeben werden.

Strategien und Methoden gegen Bossing

Im Folgenden geben wir dir einige Tipps auf den Weg, wie du mit einer mobbenden Führungskraft umgehen kannst. Diese Tipps sind als Schritt-für-Schritt-Anleitung zu sehen. Jeder Schritt kann bereits zum Erfolg führen und das Bossing beenden, falls dies nicht zutrifft, gehst du zum nächsten Schritt über. Bossing ist kein einfaches Thema und jede Führungskraft beziehungsweise jedes Unternehmen ist anders, versuche die Methoden also an deine jeweilige Situation anzupassen.

Falls du bereits aufgrund von Bossing unter körperlichen und/oder psychischen Beschwerden leidest, solltest du dir schleunigst professionelle Hilfe bei Ärzt:innen oder einer Therapie suchen.

1. Sprich mit deiner Führungskraft

Dies klingt im ersten Moment komisch, ist deine Führungskraft doch die Person, von der die Schikane ausgeht. Jedoch besteht immer noch die Möglichkeit, dass das Bossing aufgrund von Stress oder anderen Faktoren auftritt und somit unbeabsichtigt passiert. Wendest du dich erst an deine Führungskraft und nicht direkt an eine höhere Ebene, vermeidest du womöglich auch eine zusätzliche Eskalation der Situation.

Gehe hierzu behutsam vor und bitte deine Führungskraft um einen persönlichen Termin unter vier Augen. Wenn sie dem zustimmt, versuche im Gespräch dein Anliegen sachlich zu unterbreiten und weise darauf hin, dass dieses Verhalten deine Arbeitsleistung sowie den Teamzusammenhalt beeinträchtigt. Vermeide dabei die Begriffe Mobbing oder Bossing, sie könnten als Angriff gewertet werden.

2. Führe ein Bossing-Tagebuch

Sollte das Gespräch mit deiner Führungskraft zu nichts führen oder gar direkt abgelehnt werden, solltest du erstmal die verschiedenen Situationen, in denen du dich schikaniert gefühlt hast, dokumentieren. Einzelne Attacken lassen sich schwer als Bossing begründen, erst die Masse der Schikanen macht dein Anliegen auch in den Augen anderer schwerwiegend. Mit diesem Bossing-Tagebuch hast du etwas in der Hand, auf das du dich bei möglichen Gesprächen mit der Führungsebene deines Unternehmens oder sogar vor Gericht beziehen kannst.

Versuche hierbei so präzise wie möglich zu sein und beschreibe in deinem Tagebuch, was gesagt und getan wurde, wann, wo und ob es Zeugen dafür gab.

3. Gehe auf Abstand

Ein paar Tage ohne Stress und Bossing können bereits wahre Wunder wirken. So hast du Zeit, die Situation und deine Strategie in Ruhe zu durchdenken. Hier kannst du auch dein Bossing-Tagebuch weiterführen. Nimm dir dazu Urlaubstage oder falls du bereits Beschwerden hast, kannst du dich auch krankschreiben lassen.

4. Suche dir Hilfe innerhalb deines Unternehmens

In vielen Unternehmen wurde extra für Auseinandersetzungen zwischen Mitarbeitenden Stellen eingerichtet, an die sich Betroffene wenden können. Eine Vertrauensperson, die meist in der Personalabteilung tätig ist, kann anonym oder persönlich kontaktiert werden. Falls es solch eine Stelle in deinem Unternehmen gibt, solltest du dich als Erstes an diese wenden. Im Vergleich zu anderen sind diese Personen meist im Umgang mit Mobbing geschult und wissen was zu tun ist.

Sollte es es in deinem Unternehmen keine Stelle in diese Richtung geben, kannst du dich auch an andere Personen wenden:

  • Betriebsrat: Der Betriebsrat stellt die Vertretung der Arbeitnehmenden innerhalb eines Unternehmens dar und schützt deren Anliegen.
  • Gewerkschaft: Bist du Mitglied einer Gewerkschaft, kannst du dich auch an diese wenden. Diese kann meist mehr Druck auf dein Unternehmen ausüben, als wenn du es allein versuchst.
  • Vorgesetzte deiner Führungskraft: Falls deine Führungskraft nicht selbst zur obersten Hierarchieebene gehört, kannst du dich auch an deren direkte:n Vorgesetzte:n wenden und versuchen, die Situation zu erklären.

An dieser Stelle kannst du auch bereits dein Bossing-Tagebuch vorbringen, um aufzuzeigen, wie ernst die Situation ist.

5. Bitte um Versetzung

Business Development Manager Michael Beniers

„Hilft dies alles nicht und dein Unternehmen schützt vielleicht sogar deine Führungskraft oder nimmt dich nicht ernst, solltest du versuchen, Abstand zu deinem Chef oder deiner Chefin aufzubauen. Das ist auf keinen Fall eine Niederlage. Hier geht es um deine körperliche und seelische Gesundheit und um diese zu schützen, gibt es keinen falschen Weg. Möchtest du das Unternehmen nicht verlassen, kannst du um eine Versetzung an einen anderen Posten bitten. So kommst du von deiner mobbenden Führungskraft weg, ohne dir eine neue Stelle suchen zu müssen.“

Michael Beniers, Business Development Manager bei Workwise

6. Suche dir Hilfe außerhalb des Unternehmens

Freund:innen, Familie und Bekannte können dir in solch einer Situation eine gute Stütze sein. Teile deine Ängste mit deinem näheren Umfeld, so weißt du, dass du nicht alleine dastehst. Auch Therapeut:innen können hier eine zusätzliche professionelle Unterstützung sein.

Diese Menschen können dir zwar helfen, mit dem Bossing umzugehen, aber sie können es nicht stoppen. Deshalb ist es in dieser Phase ratsam, dass du dich an eine Rechtsvertretung für Arbeitsrecht wendest. Diese Anwält:innen wissen, was dir in dieser Situation für rechtliche Möglichkeiten offen stehen. Sei dir aber bewusst, dass wenn du mit einer Klage drohst, es ziemlich sicher nicht mehr um den Erhalt deines Jobs geht, sondern darum, wie viel Schadensersatz dir zusteht. Verschiedene Urteile haben gezeigt, dass dies möglich ist. Es ist jedoch ein langwieriger Prozess.

7. Letzter Ausweg: Kündigung

Wenn alles nichts hilft, das Bossing nicht aufhört und dein Unternehmen stur bleibt, solltest du deinen Job kündigen – auch wenn es schwer erscheint. Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Ordentliche Kündigung: Eine ordentliche Kündigung ist der normale Weg deinen Job zu kündigen. Hierfür setzt du ein Kündigungsschreiben auf und scheidest nach Ablauf deiner Kündigungsfrist aus dem Unternehmen aus.
  • Aufhebungsvertrag: Die Kündigungsfrist einer ordentlichen Kündigung ist oftmals drei Monate – eine lange Zeit. Mit einem Aufhebungsvertrag kannst du die Sache beschleunigen und musst dich an keine Fristen halten. Der einzige Knackpunkt: Dein Unternehmen muss dem zustimmen. Oftmals wird in einem Aufhebungsvertrag auch eine Abfindung vereinbart.
  • Außerordentliche Kündigung: Mit einer außerordentlichen Kündigung, auch fristlose Kündigung genannt, verkürzt sich die Dauer bis zum Ausscheiden aus dem Unternehmen auf zwei Wochen. Diese muss jedoch im Gegensatz zur ordentlichen Kündigung mit einem wichtigen Grund begründet werden, um anwendbar zu sein.

Um dich zu unterstützen, haben wir zu jedem der drei Kündigungsmöglichkeiten eigene Artikel verfasst, in denen du alle wichtigen Informationen und sogar Muster findest. Informiere dich in diesen über die ordentliche Kündigung, den Aufhebungsvertrag und die fristlose Kündigung.

Doch nur mit einer Kündigung allein ist es nicht getan, du brauchst natürlich noch eine neue Stelle, in der du zufrieden und keinem Bossing ausgesetzt ist. Die Jobsuche kann oftmals schwierig sein, vor allem, wenn man noch mit anderen Problemen zu kämpfen hat. Auch hier möchten wir dich bei Workwise unterstützen. Unsere Candidate Manager sind extra darin ausgebildet, den Bewerbungsprozess für Kandidat:innen so einfach und schnell wie möglich zu gestalten. Sie beraten dich gerne bei deiner Suche nach einer neuen Stelle.

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Alternativ findest du über unsere Jobsuche eine Vielzahl an spannenden Stellen und brauchst für viele davon nicht mal ein Anschreiben für deine Bewerbung.

FAQ: Alles zu Bossing in Kürze

In diesem FAQ findest du in Kürze alles, was du über Bossing wissen musst.

Bossing ist Mobbing, das systematisch und über längere Zeit von einer Führungskraft gegen eine Person aus einer niedrigeren Hierarchieebene im gleichen Unternehmen ausgeht. Ziel ist es, den Mitarbeitenden zu schikanieren oder sogar zu einer Kündigung zu drängen.

Eine ausführliche Definition findest du hier

Anzeichen für Bossing sind zum Beispiel:

  • Deine Führungskraft neigt zu Wutausbrüchen.
  • Du wirst zum Sündenbock gemacht.
  • Du bekommst ein Arbeitspensum, das du nicht erfüllen kannst.
  • Dir werden sinnfreie Aufgaben zugeteilt.
  • Dir werden Privilegien entzogen.
  • Du wirst isoliert.

Weitere Anzeichen und eine Checkliste findest du hier

Mobbing und somit Bossing ist an sich kein Straftatbestand, jedoch kann dauerhafte Schikane das Recht auf Menschenwürde verletzen und wenn die betroffene Person infolgedessen unter gesundheitlichen Problemen leidet, Schmerzensgeld begründen. Hierzu gab es bereits verschiedene Urteile in Deutschland.

Mehr zum Thema findest du hier

Hast du aufgrund des Bossings durch deine Führungskraft unter physischen und/oder psychischen Leiden, kannst du dich krankschreiben lassen. Wende dich hierzu an deinen Hausarzt oder deine Hausärztin.

Hier findest du mehr zum Thema

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, gegen Bossing vorzugehen. So kannst du zum Beispiel versuchen, mit deiner Führungskraft darüber zu reden, kannst dich an Stellen innerhalb deines Unternehmens wie den Betriebsrat wenden oder um eine Versetzung auf einen anderen Posten bitten.

Hier findest du ein Schritt-für-Schritt-Vorgehen gegen Bossing

Veröffentlicht am 11/23/2022, aktualisiert am 10/28/2024