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Elternzeit im Lebenslauf angeben
In Deutschland gilt nach der Babypause für Arbeitnehmer:innen ein Rechtsanspruch auf den Wiedereinstieg in den Job. Trotzdem stellt für viele Eltern die Rückkehr nach der Elternzeit eine Herausforderung dar – vor allem wenn sie auf der Suche nach einem neuen Job sind.
Oftmals kommt die Befürchtung auf, dass Personalverantwortliche mit Vorurteilen auf die im Lebenslauf angegebene Elternzeit reagieren könnten. Diese Sorgen sind jedoch meist unbegründet – insbesondere wenn du einige Tipps beachtest. Wie du die Elternzeit in deinen Lebenslauf integrieren kannst, ohne dass sie deine Jobchancen beeinträchtigt, erfährst du in diesem Artikel.
Inhalt
- Elternzeit im Lebenslauf: Diese Bedenken können Personaler:innen haben
- Elternzeit im Lebenslauf: Angeben oder verschweigen?
- Wo und wie gibt man Elternzeit im Lebenslauf an?
- Elternzeit im Lebenslauf richtig angeben: 3 Tipps
Elternzeit im Lebenslauf: Diese Bedenken können Personaler:innen haben
Viele Eltern teilen dieselbe Angst: Welche Bedenken haben Personaler:innen in Hinblick auf die Jobsuche nach der Elternzeit? Könnte die Auszeit gar als Entscheidung gegen die eigene Karriere interpretiert werden und damit den persönlichen Ehrgeiz und die Zielstrebigkeit in Frage stellen?
Fakt ist, dass tatsächlich noch immer einige wenige Personalverantwortliche Vorbehalte gegenüber einer familienbedingten Auszeit hegen. Bedenken wie:
- Ist der oder die Bewerber:in belastbar und spontan?
- Ist das Wissen des Bewerbers oder der Bewerberin noch aktuell und hat der oder die Bewerber:in sich während der Elternzeit weitergebildet?
- Findet der oder die Bewerber:in sich schnell wieder in den Arbeitsalltag und Arbeitsabläufe hinein?
- Ist für eine ausreichende Betreuung des Kindes gesorgt, sodass in dieser Hinsicht keine zukünftigen Probleme entstehen?
...können vereinzelt immer noch auftreten. Wenn du jedoch offen und ehrlich mit der Situation umgehst und Zweifel aktiv aus dem Weg räumst, kannst du diese Bedenken schnell zerstreuen.
Elternzeit im Lebenslauf: Angeben oder verschweigen?
Solltest du die Elternzeit im Lebenslauf also besser verschweigen? Die kurze Antwort lautet: Nein! Die meisten Personaler:innen haben überhaupt kein Problem mit einer familienbedingten Auszeit. Schließlich gehört das zum Leben dazu und kann nicht weniger als eine prägende, lehrreiche Erfahrung gewertet werden als das bisherige Berufsleben. Die Kindererziehung und -betreuung ist eine wichtige und wertvolle gesellschaftliche Aufgabe und in keinem Fall solltest du sie verschweigen müssen.
Zudem sprechen auch andere Gründe deutlich dafür, die Elternzeit im Lebenslauf zu erwähnen:
- Elternzeit als Stärke werten: Wohl keine andere Erfahrung stärkt Nerven, Belastbarkeit, Verantwortungsbewusstsein und Stressresilienz so sehr wie die eigenen Kinder. Hebe deswegen in der Bewerbung stets die positiven Aspekte der Elternzeit und ihren Einfluss auf deine persönliche Entwicklung hervor.
- Lücken im Lebenslauf vermeiden: Lücken im Lebenslauf machen grundsätzlich keinen guten Eindruck. Spätestens wenn der oder die Personalverantwortliche genauer nachfragt, musst du eine Erklärung liefern können. Wieso also die Elternzeit verschweigen und riskieren, dass du erst gar nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst?
- Kündigung vermeiden: Selbst wenn du die Elternzeit während der Bewerbungsphase glaubhaft verschweigen konntest, so können im Nachhinein falsche Angaben zu einer Abmahnung oder gar zur Kündigung führen. Besser also, du riskierst es gar nicht erst.
Nicht nur falsche Angaben und Lücken sehen auf einem Lebenslauf nicht gut aus. Wie du häufige Fehler im Lebenslauf vermeidest, erfährst du hier.
Es gibt allerdings auch Ausnahmen: Liegt die Elternzeit schon Jahre zurück oder betrug weniger als ein Jahr, während du dich in einem festen Arbeitsverhältnis befunden hast, ist die Elternzeit für den neuen Arbeitgeber irrelevant. In diesem Fall musst du sie weder im Lebenslauf noch im Anschreiben angeben – vorausgesetzt du möchtest das nicht.
Du bist Vater, hast Elternzeit genommen und jetzt Bedenken, dass dein neuer Arbeitgeber das kritisch sehen könnte? Leider wird Elternzeit auch heute noch von vielen Arbeitgebern als ein Umstand betrachtet, der eher Mütter betrifft. Eine Studie des Wissenschaftszentrum für Sozialforschung in Berlin hat herausgefunden, dass für Väter mit Elternzeit keinerlei Nachteile bei einer Bewerbung entstehen. Also steht auch dir nichts im Wege, die Elternzeit im Lebenslauf zu vermerken und dein Verantwortungsbewusstsein herauszustellen.
Wo und wie gibt man Elternzeit im Lebenslauf an?
Je nachdem, ob du dich vor und nach der Elternzeit in einem bestehenden Beschäftigungsverhältnis befunden hast oder nicht, eignen sich verschiedene Abschnitte im Lebenslauf für den Vermerk der Elternzeit.
Elternzeit während bestehendem Arbeitsverhältnis angeben
Bei einem laufenden Arbeitsvertrag während der Elternzeit wird diese am besten direkt im beruflichen Werdegang beim entsprechenden Arbeitsverhältnis angegeben. Der Hinweis „Elternzeit seit MM/JJJJ“ erfolgt dann direkt nach der Beschreibung deiner Aufgaben, Tätigkeiten und Erfolge in der Position.
Tipp: Solltest du während der Elternzeit in Teilzeit weitergearbeitet haben, so gebe das unbedingt mit der entsprechenden Stundenzahl im Lebenslauf an. So erhalten Personaler:innen direkt einen Hinweis darauf, dass du beruflich aktiv geblieben und damit up to date bist.
Elternzeit ohne bestehendes Arbeitsverhältnis angeben
Hast du dich während der Elternzeit in keinem bestehenden Arbeitsverhältnis befunden, so kannst du die Elternzeit als eigenen Abschnitt abgeben. Dieser kann beispielsweise als „Familienphase” bezeichnet werden. Auch hier gilt: Relevante Weiterbildungen, Sprachkurse oder andere jobrelevante Aktivitäten solltest du mit angeben. Auch Ehrenämter zeigen, dass du dich während der Elternzeit engagiert und persönlich weiterentwickelt hast.
Du brauchst Hilfe bei der Erstellung deines Lebenslaufs? Schau dir unsere Lebenslaufvorlagen an und erstelle ganz einfach einen professionellen Lebenslauf, der zu dir passt.
Achtung: Oft wird die Elternzeit fälschlicherweise unter der Lebenslaufkategorie „Sonstiges” eingeordnet. Dort hat sie jedoch nichts verloren – schließlich ist die Erziehung und Betreuung eines Kindes nicht einfach nur eine Kleinigkeit in deinem Lebenslauf. Zudem solltest du beachten, dass weder Angaben über die Anzahl deiner Kinder, noch weitere Details oder Informationen relevant sind und somit nicht in den Lebenslauf müssen. Mehr Infos dazu findest du im Artikel Kinder im Lebenslauf angeben.
Bewirb dich mit deinem Lebenslauf doch gleich hier über Workwise. Alles was du dafür tun musst: dein Profil anlegen und auf „Bewerben“ klicken.
Elternzeit im Lebenslauf richtig angeben: 3 Tipps
Du bist dir noch immer unsicher, wie dein Arbeitgeber auf deine Elternzeit reagiert und möchtest bei deiner Bewerbung alles richtig machen? Wir haben 3 wichtige Tipps für dich gesammelt, wie deine Elternzeit dir garantiert nicht bei deinem Traumjob im Weg stehen wird.
Mache deutlich, dass du auf dem Laufenden bleibst
Klar, Kinder sind für sich schon eine Herausforderung und stärken dich und deine Soft Skills in vielerlei Hinsicht. Du konntest während der Elternzeit zusätzlich noch etwas für deine persönliche oder berufliche Entwicklung tun? Super – so zeigst du dem Unternehmen, dass du stets an Weiterentwicklung interessiert bist und auf dem aktuellen Stand bleibst.
Erkläre die Betreuungssituation
Um Arbeitgebern die Bedenken zu nehmen, solltest du direkt im Lebenslauf, im Anschreiben und im Vorstellungsgespräch deutlich machen, dass du für den beruflichen Wiedereinstieg fit bist.
Wichtig: Auch wenn du in der Flexibilität aufgrund deiner Betreuungspflichten eingeschränkt bist, kannst du als wertvoller, zuverlässiger Arbeitnehmer punkten. Achte genau darauf, dass du klare Ansagen gibst, wann und wie du zeitlich zur Verfügung stehst, damit du und dein Arbeitgeber planen könnt. Mache zudem deutlich, welche Unterstützung du in der Betreuung erhältst: Ist vielleicht dein:e Partner:in jetzt mit der Kinderbetreuung dran oder nutzt ihr das Angebot einer Kindertagesstätte oder Tagesmutter? Genaue Informationen über die Betreuungssituation nehmen deinem potentiellen Arbeitgeber die Bedenken und zeigen, dass du für den Job verfügbar bist.
Zu guter Letzt: Vermittle ein realistisches Bild der Situation
Wichtig ist, dass du die Elternzeit weder als Zeit der Selbstentwicklung darstellst – schließlich steht im Vordergrund immernoch die Kinderbetreuung – noch diese herabwertest und verschweigst. Versuche ein realistisches Bild der Elternzeit zu zeichnen und versichere trotzdem glaubhaft, dass du deine Karriere nicht aus den Augen verloren hast. Es gilt: Liegt die Elternzeit schon etwas länger zurück, so reicht ein kurzer Vermerk im Lebenslauf. Befindest du dich gerade im Wiedereinstieg, so kannst du deine Elternzeit im Anschreiben etwas genauer ausführen.
Du suchst noch nach einem passenden Job für den optimalen Wiedereinstieg in den Beruf? Über Workwise bewirbst du dich ganz unkompliziert mit ein paar Klicks auf passende Jobanzeigen. Lange Wartezeiten gibts bei uns nicht: Wir garantieren dir eine schnelle Rückmeldung von Unternehmen, so dass deine Bedenken wegen der Elternzeit schnell aus dem Weg geschafft werden können.
Veröffentlicht am 11/30/2021, aktualisiert am 11/25/2024
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