Karriereguide - WorkwiseSoft SkillsAnalytisches Denken - Softskills im Job
Analytisches Denken - Softskills im Job
Auf dem Weg in deinen Job tauchen einige Anforderungen auf, die dein potenzieller Arbeitgeber von dir erwartet. Neben Zuverlässigkeit, bestimmten fachlichen Qualifikationen und Motivation, geben Arbeitgeber in ihren Stellenanzeigen meistens auch Soft Skills als Voraussetzungen für eine Stelle an.
In vielen Berufen steht für Arbeitgeber die Fähigkeit analytisch zu denken und dies praktisch umzusetzen im Mittelpunkt. Hier erfährst du, was man unter analytischem Denken versteht und kannst dich mit unserem Logiktest selbst testen.
Inhalt
- Definition: Was ist analytisches Denken?
- Beispiele: So äußert sich analytisches Denken
- Analytisches Denken in der Bewerbung zeigen
- In welchen Situationen und Jobs ist analytisches Denken gefragt?
- Wie du logisches Denken trainieren kannst
- Logiktest
- Mit analytischem Denkvermögen zum nächsten Job
Definition: Was ist analytisches Denken?
Analytisches Denken (auch analytische Fähigkeit oder logisches Denken genannt) ist die Fähigkeit, Probleme zu erkennen, in ihre Einzelteile zu zerlegen und für eigenständig Lösungen entwickeln.
Mathematisches Können ist dabei weniger gefragt, viel eher geht es bei der Problemlösung um Logik und Kreativität.
Wird diese Eigenschaft in einer Stellenanzeige gefordert, bedeutet es nicht, dass dich im im Vorstellungsgespräch komplizierte Rechenaufgaben erwarten. Deinem zukünftigen Arbeitgeber geht es vielmehr darum, dass du Sachverhalte verstehst, sie in einen Kontext einordnen und Ursachen-Wirkungs-Beziehungen aufstellen kannst. Diese Soft Skills sind bei Arbeitgebern sehr geschätzt und werden daher auch in vielerlei Hinsicht geprüft.
Ist analytisches Denken gefragt, musst du also Folgendes können:
- Situationen nachvollziehbar reflektieren
- Sachverhalte und Problemstellungen in den Kontext einordnen
- Aufgaben und Situationen logisch in einzelne Schritte unterteilen
- Aufgaben strukturiert angehen
- Zusammenhänge logisch erfassen und interpretieren, um eine Lösung zu finden.
Beispiele: So äußert sich analytisches Denken
Analytisches oder auch logisches Denken äußert sich dabei vor allem auch in der Fähigkeit, einzelne Faktoren in einen übergeordneten Zusammenhang zu stellen.
Oft bilden nämlich viele einzelne Schritte in einem Netz aus Wechsel- und Gegenwirkungen, Abhängigkeiten und Bedingungen den Weg zur Lösung.
In der Mathematik wird logisches Denken in Form von Zahlen dargestellt. Die Zahlen- und Zeichenabfolgen illustrieren dabei Denkvorgänge, um eine Aufgabe zu lösen.
Anders als in der streng an Zahlen orientierten mathematischen Welt, besteht das Ergebnis in vielen anderen Berufen oftmals aus mehr als der Summe aller Teile und es gibt meistens mehrere Wege zum Ziel.
Unverzichtbarer Bestandteil beim analytischen Denken ist auch die Fähigkeit, sich Prozesse und Situationen vorzustellen (Assoziationsfähigkeit). Denn oft werden Probleme von unterschiedlichen Faktoren aus der Umwelt beeinflusst.
Diese Einflüsse sind nicht immer offensichtlich. Analytisches Denken basiert zu großen Teilen auch auf deiner Erfahrung. Sie stellt einen Fundus an Erinnerungen und Kenntnissen zur Verfügung, die zu Problemstellungen und Lösungsansätzen hinzugezogen werden können.
Dein zukünftiger Arbeitgeber wird demnach auch immer begutachten, welche Weiterbildungen du gemacht hast, um deinen Horizont zu erweitern oder Erfahrungen zu sammeln.
Selbst fachlich hochqualifizierte Spezialisten mit besten Beurteilungen stoßen schnell an Limits, wenn logisches Denken oder analytisches Denken außerhalb ihres unmittelbaren Wissensfundus stattfindet.
Daher lohnt es sich, nicht nur auf gute Zeugnisse zu achten, sondern auch auf den Ausbau deiner Soft Skills durch Auslandsaufenthalte oder soziales Engagement.
Analytisches Denken in der Bewerbung zeigen
Bei der Bewerbung in einem Unternehmen wird geprüft, inwiefern deine Kenntnisse zum Job passen und wie deine Vorgehensweise zu der des Teams passt.
Ist analytisches Denken in der Stellenanzeige als Anforderung gefragt, kannst du dies in deiner Bewerbung direkt berücksichtigen.
Besonders bei Führungspositionen wird viel Wert auf analytisches Vorgehen gelegt, sodass du besonders darauf eingehen solltest, wie du Methoden und strategische Modelle im Arbeitsalltag integrierst und sinnvoll nutzt.
Im Anschreiben
Das Anschreiben hilft dir deine Motivation auszudrücken und zu begründen, warum gerade du besonders gut zum Job passt.
Deine Fähigkeit analytisch zu denken, kannst du am besten durch Beispiele und Belege beweisen. Zum Beispiel wenn du...
- ... bei einem Konfliktmanagement oder Leadership-Kurs teilgenommen hast
- ... Projekte durchgeführt hast, bei dem du strategisch vorgegangen bist.
- ... Hobbys hast, die einen analytischen Aspekt haben.
- ... in einem Ehrenamt Planungs- und Entwicklungsaufgaben übernimmst.
- ... Tätigkeiten in deinem bisherigen Job Analysen beinhalten.
Beschreibe die entsprechende Tätigkeit und wie sie dir geholfen hat, dich weiterzuentwickeln. Sprich über Details, die dich der Problemlösung näher gebracht haben. Erzähle von den Zielen, die durch die Vorgehensweise erreicht werden konnten.
Mögliche Formulierungen können sein:
- „Neben meinen Aufgaben als Social Media Manager engagierte ich mich und unterstütze bei der Planung von Prozessen im Redaktionsteam.“
- „Das Projekt im Software-Bereich beinhaltete es, Innovationen und ihre Chancen zu bewerten. Durch eine Wettbewerbs- und Potenzialanalyse konnten wir in der Produktentwicklung eine durchführbare Anzahl von Anforderung definieren.“
- „Durch meine strukturierte Arbeitsweise wurde ich in meinem Fußballverein zum Vorstand gewählt und wickle ehrenamtlich alle Anfragen und Kooperationen mit Sponsoren ab.“
Argumentiere nachvollziehbar und verwende Schlüsselbegriffe, die zum analytischen Denken passen: Prozessplanung, Analyse, Entwicklung, Struktur und so weiter.
Im Vorstellungsgespräch
Das Spektrum der Möglichkeiten, wie Personaler:innen deine Soft Skills testen kann, reicht dabei von komplexen theoretischen Fallbeispielen, die durch analytisches Denken aufgelöst werden sollen, bis hin zu scheinbar aus dem Zusammenhang gerissenen Zwischenfragen.
Oft sind die Fragen zum logischen Denken im Bewerbungsgespräch im Konjunktiv gestellt oder fangen mit W-Fragen (Wie, Was, Woher, Wieso, etc.) an.
Sie verlangen nach situativer Reflexion, um korrekt in den Kontext eingebettet zu werden.
Beispielhaft sind Fragen wie „Wie würdest du das Problem XY lösen?“, die eine Situation oder ein Problem vorgeben, für das du eine Strategie oder einen Lösungsansatz vorschlagen sollst, um zu einem fundierten und nachvollziehbaren Ergebnis zu kommen.
Folgende Fragen könnten dir gestellt werden, um im Vorstellungsgespräch dein analytisches Denken zu testen:
- „Was verstehst du unter einem analytischen Vorgehen?“
- „Wie gehst du vor, wenn du Probleme lösen musst?“
- „Erzähle uns von Projekten und Arbeiten im Team und beschreibe, wie ihr vorgegangen seid.“
- „Welche Methoden wünscht du dir von deinem/deiner zukünftiger Chef:in, wenn ihr an Probleme herangeht?“
- „Wie misst du deinen Erfolg?“
- „Wie bewertest du unterschiedliche Lösungsalternativen eines Problems?“
Solche Fragen zielen auf die Fähigkeit ab, Sachverhalte und Situationen zu erfassen.
Situationen sollten logisch strukturiert und daraus Lösungsansätze hergeleitet werden. Geprüft wird, ob du Zusammenhänge erkennst, Sachverhalte richtig interpretierst und diese nachvollziehbar darstellen kannst.
Eine schrittweise und strukturierte Herangehensweise an Probleme ist unter analytischem Denken zu verstehen.
In welchen Situationen und Jobs ist analytisches Denken gefragt?
Tätigkeiten ohne Handlungsspielraum, die wenig Platz für analytisches Denken zulassen, sind einfacher zu erledigen – hier musst du nicht mehr groß logisch Denken.
Ein typisches Beispiel für solche Aufgaben sind Routineaufgaben, wie das Toasten von Brot. Doch schon mit jedem Kontakt zu Menschen in deinem alltäglichen Umfeld ist logisches Denken wieder gefragt.
Denn im Dialog entsteht die Anforderung, eine Situation schnell zu verstehen und kontextuell richtig einzuordnen, um die gestellten Fragen richtig zu deuten und Lösungsansätze in Form von Antworten zu geben.
Logisches Denken wird im beruflichen Umfeld vor allem von Führungspositionen verlangt, denn die führende Person (das können Projekt- und Teamleiter:innen, Abteilungsleiter:innen, Vorstände oder die obersten Chef:innen sein) bettet jede Entscheidung in das Gesamtkonzept des Unternehmens ein.
Analytisches Denken stellt die Grundlage der strategischen Markt-, Kommunikations-, Personal- und Ressourcenplanung dar.
Falls du eine Führungsposition anstrebst, ist es wichtig, dir darüber bewusst zu werden, dass analytisches Denken eine der wichtigsten Fähigkeiten sein wird, über die du verfügen solltest.
Durch logisches Denken entstehen Entscheidungsspielräume, die richtig priorisiert werden müssen.
Das ist eine Kernkompetenz, die dir dabei hilft, unter Zeitdruck die Wichtigkeit von Aufgaben richtig abschätzen zu können.
Wenn analytisches Denken mit Mängeln behaftet ist, sind Fragestellungen wie „Warum hast du nicht daran gedacht, dass... ?“ oder „Warum wurde diese Aufgabe nicht als erstes bearbeitet?“ eine typische Konsequenz.
Daher lohnt es sich, das Priorisieren zu trainieren und sich bewusst bei jeder Aufgabe zu fragen: „Wieso mache ich das? Und wie wichtig ist diese Aufgabe im Gesamtzusammenhang zu Unternehmens- oder Abteilungszielen?“
Auch hier sind Verknüpfungen mit Erfahrungswerten und Begleitumständen unvermeidlich. Denn aus deiner bereits gesammelten Erfahrung heraus kannst du die Relevanz für das Unternehmen abwägen und Prioritäten besser einschätzen. Analytisches Denken heißt also auch immer, dass du den Sinn und den Ertrag für ein bestimmtes Ziel richtig einordnen musst.
Die folgenden Jobs benötigen eine besonders ausgeprägte analytische Fähigkeit: Data Analyst, Data Scientist, Product Manager, Social Media Manager, Controller, IT Consultant, Unternehmensberater, HR Business Partner.
Wie du logisches Denken trainieren kannst
Ein häufiger Irrtum rund um logisches, strukturiertes und damit analytisches Denken ist es davon auszugehen, dass man es entweder von Natur aus beherrscht oder eben nicht. Logisches Denken kann gezielt trainiert und mit regelmäßigen Übungen auch ausgebaut werden. Auch unseren Logiktest kannst du dazu nutzen, um dein analytisches Denken zu trainieren.
Eine weitere gute Möglichkeit sind zum Beispiel Strategiespiele. Sie schulen dein Denken und wie du mit unterschiedlichen Situationen umgehst. Das können neben Brettspielen, wie zum Beispiel Schach auch Computerspiele sein. Diese stellen differenzierte kognitive Anforderungen an die Spieler.
Analytisch-operatives sowie taktisches und strategisches Denken sind gefragt. Störungen wie beispielsweise der Gegenspieler regen fähige Gamer dazu an, flexibler und schneller zu agieren.
So finden sie sich schneller in einem Problemraum zurecht und verfügen über eine breitere Auswahl an Lösungsstrategien.
Logiktest
Häufig stellen dir Unternehmen beispielsweise bei einem Assessment Center einen Logiktest. Damit du weißt, was dich erwartet und du schon einmal trainieren kannst, haben wir hier einige Aufgaben für dich vorbereitet.
Man unterscheidet grafische Logiktests, sprachgebundene und zahlengebundene Tests. Für alle Varianten haben wir dir einige Aufgaben zusammengestellt. Also hol dir jetzt Papier und Stift und teste dein analytisches Denken. Die Lösungen findest du am Ende des Logiktests. Bei allen Aufgaben gibt es genau eine richtige Lösung.
Grafische Logiktests
Bei grafischen Logiktest wird neben dem klassischen logischen Denken häufig auch das räumliche Vorstellungsvermögen getestet. Besonders Würfel sind hierbei ein oft eingesetztes Element.
Zu den grafischen Tests zählen beispielsweise Grafikanalogien mit der typischen Fragestellung: Welche Grafik wird gesucht?
Eine weitere Variante der grafischen Logiktests sind Symbol-Matrizen. Hier lautet die Frage: Welche Form ist gesucht? Dabei gibt es genau eine richtige Antwort.
Sprachgebundene Logiktests
Bei den sprachgebundenen Logiktests wird deine sprachliche Intelligenz, Ausdrucksweise und dein Abstraktionsvermögen getestet.
3. Sprachanalogien: Welches Wort ist gesucht?
Start / Ziel = Anfang / ?
- Beginn
- Etappe
- Ende
- Sieg
- Tour
4. Sprichwörter: Welches ist das passende Gegenstück zu obenstehendem Sprichwort?
Beiß nicht die Hand, die dich füttert.
- Stille Wasser sind tief.
- Hunde, die bellen beißen nicht.
- Jeder sollte vor seiner eigenen Tür kehren.
- Verärgere nicht die, die dir helfen.
- Hunde müssen draußen bleiben.
5. Wochentage: Welcher Wochentag ist gesucht?
Welcher Tag war 3 Tage vor vorgestern, wenn 2 Tage vor gestern Mittwoch war?
- Samstag
- Dienstag
- Donnerstag
- Sonntag
- Montag
6. Wortreihen: Welches der Wörter passt nicht zu den anderen?
- Eiche
- Rose
- Buche
- Tanne
- Birke
Zahlengebundene Logiktest
Zahlengebundene Logiktests sind darauf ausgelegt deine Zahlenaffinität, sowie dein mathematisches Verständnis zu prüfen.
Ein typisches Element von zahlengebundenen Logiktests sind Dominoreihen. Welche beiden Zahlen müssen auf dem letzten Dominostein stehen?
8. Zahlenreihen: Welche Zahl setzt die angegebene Zahlenreihe fort?
32 28 30 28 28 28
- 26
- 32
- 28
- 30
- 24
9. Zahlen-Matrizen: Welche Zahl ist X?
6 12 15
5 10 12
4 8 X
Lösungen Logiktest
Hier findest du die Lösungen der 9 Aufgaben. Wenn du eine Aufgabe nicht richtig gelöst hast, nimm dir die Zeit um die Lösung nochmal nachzuvollziehen.
Aufgabe 1: c
Aufgabe 2: b
Aufgabe 3: c (Ende)
Aufgabe 4: d (Verärgere nicht die, die dir helfen.)
Aufgabe 5: e (Montag)
Aufgabe 6: b (Rose)
Aufgabe 7: oben 6, unten 5
Aufgabe 8: a (26)
Aufgabe 9: 9
Mit analytischem Denkvermögen zum nächsten Job
Bei Workwise ist der Bewerbungsprozess auf dich zugeschnitten. Denn: Wir wissen genau, welche Bedürfnisse Kandidat:innen haben und kennen deine Situation nur zu gut.
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Veröffentlicht am 20.10.2021, aktualisiert am 21.10.2024
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