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Gehaltsvorstellung in der Bewerbung formulieren [inkl. Muster]

Du findest die perfekte Stellenanzeige, willst dich bewerben – doch dann bemerkst du, dass du deine Gehaltsvorstellung angeben musst. Die Angabe des Gehalts stellt viele Bewerber:inen vor eine große Herausforderung. Wer kann schon seinen eigenen Marktwert einschätzen?

Wir zeigen dir, wie du deinen Gehaltswunsch am besten berechnest und wo du diesen in der Bewerbung unterbringst.

Inhalt

Gehaltsvorstellung in Bewerbung: Angeben oder nicht?

Ja und Nein. Ob du die Gehaltsvorstellung in der Bewerbung angeben musst, hängt natürlich von der Stellenanzeige ab. Ist in dieser die konkrete Aufforderung enthalten, dass der Gehaltswunsch mit angegeben werden soll, so ist dies auch erforderlich. Fehlt die Angabe trotz Aufforderung, kann die Bewerbung als unvollständig gewertet werden und wird gegebenenfalls nicht weiter berücksichtigt. Meist findet sich dieser Hinweis am Ende der Stellenanzeige.

Beispiele:

  • „Wir freuen uns über Ihre aussagekräftige Bewerbung unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung.“
  • „Bitte senden Sie uns Ihre vollständigen Unterlagen inklusive Ihres frühestmöglichen Eintrittstermins und Ihres Wunschgehalts.“

Ist die Gehaltsvorstellung in der Stellenanzeige nicht explizit gefordert, kannst du deine Vorstellung jedoch trotzdem mit angeben, wenn sie konkret ist. Zum einen zeigt es dem Unternehmen, dass du dir im Klaren darüber bist, welchen Wert deine Arbeitskraft hat. Zum anderen zeigt es auch, dass du dich damit beschäftigt hast, was in der Branche in dieser Position verdient werden kann.

Warum wollen Unternehmen die Angabe einer Gehaltsvorstellung?

Böse Zungen könnten jetzt argumentieren, dass die Gehaltsvorstellung ein Mittel der Unternehmen ist, um den Preis zu drücken. Man vergleicht die Gehaltsangaben der verschiedenen Bewerbenden und nimmt dann den günstigsten. Doch diese Argumentation greift zu kurz, so sind die Günstigsten ja nicht automatisch die Besten für den Job. Viel mehr signalisierst du mit deiner Gehaltsvorstellung, dass du dich mit der Stelle auseinandergesetzt hast.

Im Falle eines Jobwechsels ist es ebenfalls sehr hilfreich für das Unternehmen zu wissen, auf welcher Gehaltsstufe du wechseln würdest. Ist dieses Gehalt für ihn realisierbar, können weitere Gespräche folgen. Ist es allerdings von vornherein nicht möglich Gehalt X zu zahlen, scheidest du direkt aus und beide Seiten sparen sich den zeitlichen Aufwand.

Selbst wenn in der Bewerbung keine Vorgabe gemacht wird eine Gehaltsvorstellung zu formulieren, so solltest du dir als Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch darüber Gedanken machen. Auch im Gespräch kann diese Frage aufkommen und es zeigt am besten, dass du dich vorbereitet hast, wenn du diese Frage auch beantworten kannst.

Gehaltsvorstellung formulieren – So klappt es

Das ideale Gehalt sollte weder zu hoch, noch zu niedrig sein. Beides können Ausschlusskriterien sein, da sich vermuten lässt, dass du dich nicht genug informiert hast oder du dich nicht richtig einschätzen kannst. Aber was ist denn jetzt die perfekte Gehaltsvorstellung?

Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort, denn dein Gehalt wird von vielen Faktoren beeinflusst. Du kannst aber durch gute Überlegungen und vielen Vergleichen eine Vorstellung von einem ungefähren Wert bekommen. Welchen du letztendlich wählst, ist dir überlassen.

Unser Schaubild zeigt dir alle potenziellen Faktoren im Überblick. In den folgenden Abschnitten gehen wir auf jeden internen und externen Faktor nochmal gesondert ein.

Übersicht der persönlichen und externen Einflussfaktoren einer Gehaltsvorstellung

Persönliche Faktoren zur Berechnung deiner Gehaltsvorstellung

Zuallererst schaust du auf dich selbst und deinen eigenen Marktwert. Was bringst du an persönlichen Kompetenzen und Erfahrungen mit? Wie viel könnte diese einem Unternehmen wert sein? Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom Humankapital.

Definition: Was ist Humankapital?

Laut der Defintion der Bundeszentrale für politische Bildung handelt es sich beim Humankapital um „die Summe der wirtschaftlich nutzbaren Fähigkeiten, Kenntnisse und auch Verhaltensweisen der Erwerbsbevölkerung einer Volkswirtschaft.“ Kurzgesagt: Alles, was du in deinem bisherigen Leben erlernt hast und wie wertvoll das für die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit ist.

Faktoren, die deinen persönlichen Wert als Angestellte:r beeinflussen:

  • Abschluss: Durch einen besseren Abschluss kannst du auch einen höheren Lohn fordern, dabei sollte er aber zu der Stelle passen. Generell bekommst du zum Beispiel für einen Doktor mehr als für einen Master und für einen Master mehr Gehalt als für einen Bachelorabschluss.
  • Berufserfahrung: Mehr für die Stelle relevante Berufserfahrung bedeutet auch mehr Gehalt, denn du hast bereits gewisse Vorerfahrungen, die für das Unternehmen wertvoll sein können.
  • Qualifikationen und Kompetenzen: Wenn du Qualifikationen oder Kompetenzen erlernt hast, die zu dieser Stelle passen, ist auch ein höheres Gehalt angemessen. Achte hier darauf, dass du Nachweise beispielsweise in Form von Zertifikaten zur Hand hast.
  • Bisheriges Gehalt: Handelt es sich bei dir nicht um den Berufseinstieg, sondern um einen Jobwechsel, kannst du auch dein bisheriges Gehalt als Richtwert nehmen. Laut einer Studie von McKinsey aus dem Jahr 2022 sind bei einem Jobwechsel bis zu 30% mehr Gehalt möglich.

Du solltest dich aber nicht zu sehr auf dein bisheriges Gehalt verlassen. Zwar steigen die Durchschnittsgehälter der Deutschen laut dem statistischen Bundesamt stetig, aber gleichzeitig offenbart eine Studie von YouGov und Weltsparen aus dem Jahr 2021, dass 40% der Angestellten noch nie ihr Gehalt verhandelt haben. Vielleicht du ja auch nicht, dementsprechend ist dein Ausgangsgehalt schon zu niedrig angesetzt.

Externe Faktoren zur Berechnung deiner Gehaltsvorstellung

Neben den persönlichen sind es vor allem auch externe Faktoren, die darüber bestimmen, wie viel Gehalt du in deiner Bewerbung verlangen kannst. Hierbei ist das Unternehmen an sich nur ein Parameter unter vielen:

  • Verantwortung: Je anspruchsvoller die Aufgaben und je höher die Verantwortung ist, umso mehr kannst du bei dieser Stelle verdienen. Verantwortest du beispielsweise Budget oder Personal, kannst du auch mehr Gehalt verlangen.
  • Voll- oder Teilzeit: Die Gehälter werden in Deutschland in der Regel nach Zeit und nicht nach Leistung berechnet. Dies bedeutet, dass du mit einer 30-Stunden-Teilzeitstelle weniger Lohn erhältst als bei einer 40-Stunden-Vollzeitstelle.
  • Unternehmensgröße: Große Unternehmen erwirtschaften mehr Umsatz und zahlen in der Regel auch mehr an ihre Mitarbeitenden als kleinere Unternehmen.
  • Branche: Es gibt branchentypische Gehaltsunterschiede, die du in deine Gehaltsvorstellung mit einrechnen solltest. So springt für die gleiche Stelle in der IT-Branche beispielsweise mehr heraus als in der Medienbranche.
  • Standort: Das Leben in der Stadt ist oftmals teurer als auf dem Land – Mieten, Lebensmittel oder Kulturangebot kosten mehr. Dementsprechend fallen die Löhne hier höher aus.
  • Bundesland: Durch das Ost-West-Gefälle kann auch das Bundesland dein Gehalt beeinflussen. Es kann aber auch innerhalb Westdeutschlands große Unterschiede geben.
  • Staat: Überlegst du dir außerhalb Deutschlands zu arbeiten, ist dein Zielland natürlich ein großer Faktor für deine Gehaltsvorstellung. Die Lebenshaltungskosten können von Land zu Land stark variieren und so auch die Gehälter.

Das sind natürlich jetzt sehr viele verschiedene Faktoren und ohne Vergleichswerte wirst du bei der Berechnung deiner Gehaltsvorstellung nicht weit kommen. Um deinen Gehaltswunsch zu berechnen, solltest du recherchieren und vergleichen. Dabei können dir folgende Quellen helfen:

  • Vergleichbare Stellen: Du kannst auf Online-Stellenbörsen nach ähnlichen Stellen suchen, bei denen ein Gehalt angegeben wird.
  • Tarif-Tabellen: Es gibt öffentliche Tarif-Tabellen, mit denen du deine Stelle vergleichen kannst. Zum Beispiel die der IG Metall zur Metall- und Elektroindustrie
  • Bekanntenkreis: Du kannst auch befreundete Personen und Kolleg:innen fragen, die eine ähnliche Stelle haben, wie viel sie verdienen. Achte dabei aber darauf, dass es deinem Gegenüber nicht unangenehm ist. Vielerorts ist Geld ein Tabu-Thema.
  • Karrierenetzwerke: LinkedIn und Xing bieten die Möglichkeit direkt mit Personen einer bestimmten Branche oder eines Berufs in Kontakt zu treten und diese nach ihrem Gehalt zu fragen.
  • Verbände: Ein Anruf bei einem Berufsverband oder einer Gewerkschaft kann auch hilfreich bei der Gehaltsvorstellung sein. Die Liste aller deutschen Berufsverbände kann hierbei helfen.
  • Datenbanken und Vergleichsportale: Es gibt heutzutage viele Datenbanken oder Vergleichsportale, auf denen du deine Stelle vergleichen kannst. Dies sind unter anderem Gehalt.de oder Glassdoor.
  • Statistiken: Es gibt verschiedene Statistiken und Studien – zum Beispiel der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit. Hier kannst du deine Position mit den Durchschnittsgehältern der Branche vergleichen.

Durch die Recherche solltest du einen Eindruck vom aktuellen Markt bekommen. Dadurch kannst du dir überlegen, wo du dich einordnen würdest. Gehörst du zum Durchschnitt oder liegst du doch eher ober- oder unterhalb? Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du auch einfach einen Mittelwert oder einen Bereich wählen. Damit bist du auf der sicheren Seite.

Gehaltsvorstellung – Brutto oder Netto?

Die Gehaltsvorstellung wird in der Regel als Brutto-Jahresgehalt angegeben. Dies gibt im Vergleich zum Netto zwar nicht an, wieviel Lohn dir am Ende des Monats übrig bleibt, aber es macht Gehälter vergleichbar. Das Nettogehalt ist von sehr vielen Faktoren wie von der Steuerklasse oder der Krankenversicherung abhängig und somit individuell. Außerdem gibt auch nur das Brutto-Gehalt an, wie viel du einem Unternehmen kostet.

Möchtest du trotzdem wissen, was das tatsächliche Gehalt auf deinem Konto ist, kannst du einen der vielen Brutto-Netto-Rechner nutzen.

Gehaltsvorstellung in Bewerbung: Wo und wie angeben?

Klassischerweise bringst du deine Gehaltsvorstellung im letzten Absatz beziehungsweise im Schlussatz deines Anschreibens unter. Möchtest du mehr über den Aufbau des Anschreibens erfahren, empfehlen wir dir unseren Beitrag zum Bewerbungsschreiben.

Das Gehalt wird als Jahresgehalt in brutto angegeben und kann sowohl ein Fixbetrag als auch eine Gehaltsspanne sein. Beide Varianten haben sowohl Vor-, als auch Nachteile. Einen konkreten Betrag zu nennen signalisiert dem Unternehmen, dass du dich mit dem neuen Job beschäftigt hast und du deinen Marktwert kennst. Damit kannst du punkten, wenn das Gehalt realistisch ist. Geht es vollkommen an den Vorstellungen des Unternehmens vorbei, könntest du dich damit aber auch aus dem Rennen katapultieren. Bei einer Gehaltsspanne bleibt Raum für Verhandlungen, wobei der zukünftige Chef an der untersten Grenze anfangen wird und ihr euch bei einem Betrag X treffen werdet.

Bei einem Fixbetrag muss die Zahl übrigens nicht gerade sein. Wenn du eine spezifische Zahl verwendest, zeigt dies den Personalverantwortlichen, dass du dich besonders intensiv mit deiner Gehaltsvorstellung auseinandergesetzt hast und genau weißt, was du wert bist.

Generell gilt: Lieber ein bisschen höher anfangen und später beim Verhandeln entgegen kommen. Die Verhandlungen finden meist im Vorstellungsgespräch statt.

Bei einer Bewerbung über Workwise ersparst du dir die Frage, wie du deine Gehaltsvorstellungen am besten formulierst. Du bewirbst dich ganz einfach mit ein paar Klicks auf Stellenanzeigen deiner Wahl und trägst deine Gehaltsvorstellung ein, wenn du möchtest. Auf der Plattform hast du stets den Überblick über den Status deiner Bewerbung und kannst bei Fragen jederzeit deine persönliche Ansprechperson kontaktieren.

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Wie die Gehaltsvorstellung für die Bewerbung formulieren?

Die vorgestellten Faktoren und Tipps zu deiner Gehaltsvorstellung passen theoretisch auf jede Stelle. Manchmal kann es aber einen Unterschied machen an welchem Punkt deines Berufslebens du aktuell bist. Stehst du noch ganz am Anfang und bist jetzt bereit für deine erste Vollzeitstelle oder möchtest du nach längerer Berufserfahrung mit einer neuen Stelle frische Eindrücke erhalten? Vielleicht bist du auch noch Student und suchst einfach etwas für nebenher.

Da dies sehr individuell sein kann, haben wir dir im folgenden verschiedene Muster für die Formulierung deiner Gehaltsvorstellung erstellt. Du musst nur noch das passende heraussuchen.

Gehaltsvorstellung beim Berufseinstieg

Beim Berufseinstieg kannst du dich noch nicht auf dein bisheriges Gehalt berufen, sondern musst auf deine persönlichen Qualitäten und die externen Faktoren der Stelle zurückgreifen.

Muster Fixbetrag:

  • Meine Gehaltsvorstellung liegt bei [Zahl] Euro brutto im Jahr.
  • Meine Gehaltsvorstellung liegt bei einem Brutto-Jahresgehalt im Bereich von [Zahl] Euro.

Muster Gehaltsspanne:

  • Meine Gehaltsvorstellung liegt zwischen [Zahl] Euro und [Zahl] Euro brutto im Jahr.
  • Ein Brutto-Jahresgehalt zwischen [Zahl] Euro und [Zahl] Euro halte ich für angemessen.

Gehaltsvorstellung beim Jobwechsel

Ein Jobwechsel bietet dir die Möglichkeit einer Gehaltserhöhung. Nutze also dein bisheriges Gehalt, um zu argumentieren, warum du mehr wert bist. Ein Jobwechsel zu einem anderen Unternehmen ist für Angestellte ein nicht gerade kleiner Aufwand. Das gewohnte Umfeld wird verlassen und möglicherweise steht sogar ein Umzug an. Daher sollte sich der ganze Aufwand auch im Gehalt widerspiegeln.

Möchtest du dein bisheriges Gehalt lieber für dich behalten, kannst du auch die Muster zum Berufseinstieg bei deinem Jobwechsel nutzen.

Muster:

  • Aktuell verdiene ich [Zahl] Euro brutto im Jahr. In der angebotenen Stelle würde ich viel mehr Verantwortung tragen, deshalb halte ich eine Lohnsteigerung um 15% für angemessen.
  • In meiner aktuellen Stelle beläuft sich das Bruttogehalt auf jährlich [Zahl] Euro. Bei einem Wechsel erwarte ich eine Steigerung von 10%.

Gehaltsvorstellung als Werkstudent oder Minijobber

Bei Werkstudentstellen und Minijobs ist es meist nicht üblich eine Gehaltsvorstellung anzugeben. Dies liegt daran, dass Unternehmen oftmals ein fixes Gehalt für diese Stellen bestimmt haben. Nichtsdestotrotz kann es nicht schaden es anzugeben, vielmehr kann es sogar positiv wirken, da es zeigt, dass du dich selbstbewusst mit diesem Thema auseinandersetzt.

Im Vergleich zu Festanstellungen gibt es bei diesen Stellen kein Jahresgehalt, das auf den Monat gerechnet ausgezahlt wird. Du wirst stattdessen mit einem festen Stundensatz bezahlt, der bei Wochenends- oder Nachtarbeit auch variieren kann. Den Zusatz brutto kannst du hier auch weglassen. Für Werkstudenten und Minijobber fallen in der Regel keine Steuern oder Abgaben an. Was du aber gleichermaßen tun kannst, ist entweder eine Spanne oder einen Fixbetrag angeben.

Muster:

  • Meine Gehaltsvorstellung für die angebotene Werkstudentenstelle liegt bei [Zahl] Euro pro Stunde.
  • Einen Stundensatz zwischen [Zahl] Euro und [Zahl] Euro halte ich bei dieser Aushilfsstelle für angemessen.

Gehaltsvorstellungen formulieren im Vorstellungsgespräch: Wie verhandeln?

Wir empfehlen dies zwar nicht, aber falls du in der Bewerbung nicht auf dein Gehalt eingehen möchtest, kannst du auch auf das Vorstellungsgespräch verweisen. Was du aber unbedingt vermeiden solltest, ist überhaupt nichts zum Gehalt zu sagen, wenn explizit ein Gehaltswunsch verlangt wird. Dies kann zu dem Eindruck führen, dass du die Stellenanzeige nicht richtig gelesen hast.

Muster:

Über meine Gehaltsvorstellung bin ich gerne bereit, in einem Vorstellungsgespräch zu verhandeln.

Egal, ob du deinen Gehaltswunsch direkt in deinem Anschreiben kommunizierst oder ihn erst im Vorstellungsgespräch zur Sprache bringst, du wirst in den meisten Fällen mit den Personalverantwortlichen über dein Gehalt verhandeln müssen.

Hierzu haben wir einen Beitrag zum Gehalt im Vorstellungsgespräch verfasst. Dort findest du alle nötigen Tipps zur Vorbereitung und Durchführung deiner Gehaltsverhandlung.

Talent Managerin Annabella Krahl

„Sei darauf gefasst, dass du im Bewerbungsgespräch nach deinen Gehaltsvorstellungen gefragt wirst. Meist musst du hier die erste Zahl nennen, falls diese nicht schon in deinem Anschreiben stand. Lege dir vorab zurecht, wie du deinen Gehaltswunsch begründen möchtest. Argumentiere hier immer anhand deiner eigenen Fähigkeiten und Qualifikationen. Gründe wie hohe Mietpreise oder ein Darlehen, das du abbezahlen musst, sind hier fehl am Platz.“

Annabella Krahl, Talent Managerin bei Workwise

Ist deine Argumentation überzeugend und liegt deine Gehaltsvorstellung im Budget des Unternehmens, ist die Verhandlung vielleicht hier schon am Ende und du kannst dich glücklich schätzen. Eine zu leichte Verhandlung kann, aber auch ein Indikator dafür sein, dass du deinen eigenen Wert zu niedrig angesetzt hast. Überprüfe im Nachgang des Gesprächs nochmal die Berechnung deines Gehaltswunsches. Sollte er tatsächlich zu niedrig sein, kannst du versuchen dein Gehalt nochmal neu zu verhandeln. Sei dir dabei aber bewusst, dass es bei den Personalverantwortlichen nicht den besten Eindruck hinterlässt, wenn du nicht von Anfang an in der Lage warst, deinen Marktwert richtig einzuschätzen.

In den meisten Fällen werden Personalverantwortliche versuchen dein Gehalt herunterzuhandeln. Das ist ganz normal. Sei hierbei am besten flexibel und versuche dich deinem Gegenüber anzunähern. Ist der Gehaltsvorschlag aber gerade deine Schmerzgrenze oder sogar darunter, kannst du dies auch klar kommunizieren und einen Schlussstrich unter die Gehaltsverhandlung ziehen.

Die eigene Gehaltsvorstellung zu definieren und zu verhandeln ist nicht leicht. Doch dies gehört zum Bewerbungsprozess dazu. Allgemein gilt, je besser du vorbereitet bist, desto besser werden die Verhandlungen für dich laufen.

Was du bei der Gehaltsvorstellung in der Bewerbung vermeiden solltest

Nun, hast du gelernt, wie du deine Gehaltsvorstellung berechnest, formulierst und im Vorstellungsgespräch verteidigst. Doch was ist mit potenziellen Fettnäpfchen? Fehler können sich auch bei der Gehaltsvorstellung einschleichen. Welche das sind, haben wir dir hier aufgelistet.

Welche Fehler sollte ich bei der Gehaltsvorstellung vermeiden?

Zu hoch pokern: Steigst du direkt mit einem hohen Betrag ein, der für die Branche untypisch ist, kann es sein, dass deine Bewerbung direkt aussortiert wird.

Zu niedrig ansetzen: Setzt du einen sehr niedrigen Gehaltswunsch an, könnten bei den Personalverantwortlichen Zweifel an deinen Qualifikationen aufkommen.

Unterschiedliche Gehaltsvorstellungen in Anschreiben und Vorstellungsgespräch: Bei vielen verschiedenen Bewerbungen kann man auch mal durcheinanderkommen. Prüfe also unbedingt deinen angegeben Gehaltswunsch bevor du damit in die Verhandlung gehst.

Gehalt überbetonen: Das Gehalt eines Jobs ist wichtig, sollte aber nicht der einzige Grund sein, warum du dich für eine Stelle interessierst.

Gehaltsvorstellung in Bewerbung: Die ultimative Checkliste

Alles, was du bei deiner Gehaltsvorstellung beachten solltest, nochmal auf einen Blick zusammengefasst:

Du hast deinen Gehaltswunsch aufgrund von persönlichen und externen Faktoren berechnet.

Deine Gehaltsvorstellung ist als Brutto-Jahresgehalt formuliert.

Deine Gehaltsvorstellung ist ein krummer Fixbetrag oder eine Gehaltsspanne.

Deine Gehaltsvorstellung steht im letzten Abschnitt deines Bewerbungsschreibens.

Du hast dir eine Schmerzgrenze und ein Verhandlungsgehalt definiert.

Du kannst im Vorstellungsgespräch deinen Gehaltswunsch anhand deiner Fähigkeiten und Qualifikationen begründen.

Was tun, wenn die Gehaltsvorstellung abgelehnt wird?

Will ein Unternehmen partout nicht auf deine Gehaltsvorstellung eingehen, ist das natürlich ärgerlich. Vielleicht ist die Stelle sonst genau das, was du gesucht hast. Also was nun? Das Erste, was du tun solltest, ist ruhig bleiben und deinen Ärger herunterschlucken. Mach dir bewusst, dass die Ablehnung deines Gehaltswunsches nicht unbedingt bedeutet, dass das Unternehmen den Preis weiter nach unten drücken will. Manchmal sind Budgets für eine Stelle einfach gedeckelt und die Personalverantwortlichen können nicht mehr anbieten.

Bist du an diesem Punkt gibt es verschiedene Wege, die du einschlagen kannst. Natürlich kannst du an dieser Stelle den Bewerbungsprozess abbrechen. Es ist vollkommen legitim ein Jobangebot abzulehnen, wenn das Gehalt nicht passt. Wenn du dann noch erwähnst, dass das Unternehmen sich gerne melden kann, falls doch ein höheres Gehalt möglich ist, hältst du dir zumindest alle Türen offen. Es gibt aber auch noch einen anderen Weg, wie du das geringe Gehalt relativieren kannst. Frage zum Beispiel nach geldwerten Vorteilen oder Weiterbildungsmöglichkeiten, die das Unternehmen zusätzlich übernehmen könnte. Vielleicht stellt das Unternehmen Tickets für Bus und Bahn, einen Geschäftswagen oder ein Handy. Dies sind Dinge, die du zwar nicht direkt am Zahltag merkst, aber dazu führen können, dass am Ende des Monats trotzdem mehr Geld auf deinem Konto bleibt.

Meist ist die Gehaltsvorstellung nur ein Grund unter vielen, die zur Ablehung deiner Bewerbung und somit zu einer Absage führen.

Wusstest du zum Beispiel, dass 4 von 5 Absagegründen in deiner Hand liegen? Mit unseren Guide zum richtigen Bewerben vermeidest du nicht nur frustrierende Absagen, sondern findest auch deinen passenden Job.

Guide Richtig bewerben, Absagen vermeiden

Mehr Infos zum Thema Gehalt findest du hier:

Veröffentlicht am 26.10.2021, aktualisiert am 29.10.2024