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Krankheit im Lebenslauf angeben: Formulierungen & Tipps

Eine Lücke im Lebenslauf kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Neben beruflicher Neuorientierung, Sabbatjahr oder Gap Year nach dem Schulabschluss, können auch ernstere Gründe wie eine krankheitsbedingte Auszeit dahinterstecken.

Du hast eine längere Krankheit hinter dir und stehst nun vor der Frage, wie du die berufliche Auszeit im Lebenslauf erklären sollst? In diesem Artikel erfährst du, wann du eine längere Krankheit im Lebenslauf erwähnen solltest und wie du diese Lücke im Lebenslauf am besten erklärst – damit du selbstbewusst und zuversichtlich in die Bewerbungsphase starten kannst.

Inhalt

Bewerbung nach langer Krankheit: Ein Nachteil bei der Jobsuche?

Du bist verunsichert, weil du aufgrund einer krankheitsbedingten Auszeit vom Job eine Lücke im Lebenslauf stehen hast? Keine Sorge, an dieser Stelle können wir dich erstmal beruhigen. Egal ob eine chronische Erkrankung, ein Unfall mit langwierigen Folgen oder auch anhaltende psychische Probleme hinter deiner Jobpause stecken – die Gesundheit geht vor, und das wissen auch Personaler:innen. Indem du offen mit der Situation umgehst und passende Formulierungen verwendest, kannst du eine Benachteiligung bei der Bewerbung und unangenehme Nachfragen vermeiden.

Natürlich gilt grundsätzlich, dass Unternehmen – vor allem beim Eingang von zahlreichen Bewerbungen auf eine Stelle – die Entscheidungen für Kandidat:innen anhand bestimmter Kriterien treffen müssen. Ein lückenloser, runder Lebenslauf ist dabei sicher zunächst von Vorteil.

Doch viel wichtiger als ein lückenloser Lebenslauf sind deine persönlichen Erfahrungen und Qualifikationen, deine Soft Skills und deine individuelle Eignung für den Job. Passt du gut zur Stellenanzeige, so wird der Personaler oder die Personalerin sich sicherlich nicht von einer (begründeten) Lücke im Lebenslauf abhalten lassen, dich zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen.

Recruiter:innen wissen außerdem, dass es gesetzlich verboten ist, Kandidat:innen aufgrund von Krankheiten oder Behinderungen zu benachteiligen. Schließlich soll es um dich und dein Talent gehen – und nicht um persönliche Umstände, für die du nichts kannst.

Wie du den perfekten Lebenslauf erstellst, findest du hier heraus: Den perfekten Lebenslauf schreiben.

Krankheit im Lebenslauf – erwähnen oder verschweigen?

Wie aber gehst du nun am besten mit der Situation um? Grundsätzlich gilt, dass Krankheiten Privatsache sind und du gegenüber einem Unternehmen nicht verpflichtet bist, Auskunft darüber zu geben – erst recht nicht, wenn die Krankheit mittlerweile überwunden ist. Arbeitgeber haben auch kein Recht dazu, dich nach einer Krankheit oder deinem aktuellen Gesundheitszustand zu fragen.

Damit von Seiten des Unternehmens Verständnis für deine Situation aufgebracht werden kann, solltest du dir trotzdem überlegen, eine längere Krankheitsphase anzugeben, um eine entsprechende Lücke im Lebenslauf zu vermeiden. Damit kannst du vermeiden, dass die HR-Abteilung Vermutungen darüber anstellt, dass du in dieser Zeit arbeitslos warst oder dem Unternehmen etwas verschweigst. Es gilt jedoch: Die Art der Krankheit ist ein privates Detail und muss keinesfalls im Lebenslauf erwähnt werden.

Das weit verbreitete Vorurteil, dass Arbeitgeber sofort zurückschrecken, sobald sie das Wort „Krankheit“ lesen, ist dennoch nicht ganz unbegründet. Denn: Die eigentliche Sorge des Unternehmens besteht meist nicht in der Auszeit an sich. Stattdessen herrscht Unsicherheit darüber, ob du gesund und fit genug für den Job bist oder ein erneuter Ausfall zu befürchten ist. Doch auch diese Situation kannst du meistern: Mit den richtigen Formulierungen im Lebenslauf kannst du dem Unternehmen zeigen, dass du für die Belastungen des Jobs bereit und den Anforderungen gewachsen bist.

Stelle dazu statt privaten Details zur Krankheit lieber deine Genesung in den Vordergrund und mache deutlich, dass du bereit bist, das Unternehmen mit vollen Kräften zu unterstützen. In vielen Fällen kannst du die Situation sogar als Chance nutzen: Indem du die Lücke im Lebenslauf plausibel erklärst, kannst du gleichzeitig auf deine Resilienz und Stärke eingehen, die du durch das Durchleben der Krankheit kennengelernt hast. Ganz nach dem Motto: Jetzt startest du erst recht durch!

Fassen wir zusammen: Sofern du dich wohl damit fühlst, solltest du krankheitsbedingte Auszeiten nicht verschweigen oder gar diesbezüglich lügen, denn das kann zu unangenehmen Situationen und Fettnäpfchen führen. Eins steht fest: Wer nicht die Wahrheit erzählt und sich in Lügen verstrickt, der wird von Personaler:innen meist schnell entlarvt und direkt aussortiert.

Lücke im Lebenslauf bei längerer Krankheit formulieren: Tipps & Beispiele

Jetzt wird es knifflig: Du willst den Personalverantwortlichen die Lücke im Lebenslauf plausibel erklären und gleichzeitig deutlich machen, dass du vollständig genesen und bereit für neue Herausforderungen bist. Wie stellst du das am besten an?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du eine Krankheit im Lebenslauf angeben kannst. Einige Dinge solltest du stets dabei beachten:

  • Die Erwähnung sollte lediglich eine Randnotiz darstellen und nicht zu ausführlich formuliert werden. Schließlich willst die Aufmerksamkeit auf dich und deine Eignung lenken, nicht auf deine Krankheit.
  • Passe auf, dass der Hinweis auf die krankheitsbedingte Auszeit nicht wie eine Rechtfertigung klingt – eine schlichte Erklärung ohne Details ist vollkommen ausreichend.
  • Achte darauf, statt der Krankheit deine Genesung in den Vordergrund zu rücken, um diesbezüglichen Sorgen der Personalverantwortlichen vorzubeugen.

Im Folgenden haben wir für dich einige Beispielformulierungen aufgezählt, mit denen du garantiert nichts falsch machst:

  • Auszeit vom Job aus krankheitsbedingten Gründen
  • Krankheitsbedingte Auszeit mit vollständiger Genesung
  • Jobauszeit aufgrund von Erkrankung (inzwischen vollständig genesen)

Tipp: Unbedingt vermeiden solltest du schwammige Formulierungen wie Auszeit aus privaten Gründen. Vage Aussagen wie diese lassen bei Personalverantwortlichen schnell Zweifel aufkommen und bieten Raum für Vermutungen über Gründe, die im Lebenslauf nicht besonders gut ankommen – wie beispielsweise ein Gefängnisaufenthalt. Denke immer daran: Du hast keinerlei Einfluss darauf, welche Schlüsse eine dritte Person aus dieser vagen Information zieht. Bleibe deshalb konkret und dennoch kurz und knapp in der Formulierung.

Möchtest du dem Unternehmen unbedingt deutlich machen, dass die Krankheit inzwischen mit keinerlei Einschränkungen mehr für dich verbunden ist, kannst du deinen Bewerbungsunterlagen ein entsprechendes ärztliches Attest beilegen. Auch ein kurzer Absatz im Anschreiben eignet sich – sofern du die Erklärung als Motivation formulierst und nicht als Rechtfertigung. Dazu eignet sich beispielsweise eine Formulierung wie:

Während meiner krankheitsbedingten Auszeit konnte ich viel über meine persönlichen Stärken und Schwächen lernen und gehe nun gestärkt und selbstreflektiert aus dieser Zeit hervor. Inzwischen vollständig genesen, möchte ich meine neu gewonnene Energie nutzen, um Ihr Unternehmen mit vollen Kräften zu unterstützen und voranzubringen.

Berufliche Auszeit wegen Krankheit: Das solltest du beachten

Du hast noch weitere Fragen zum Thema Krankheit im Lebenslauf? Im Folgenden findest du weitere Informationen, die dir weiterhelfen können.

Wo platzierst du den Hinweis zur Krankheit im Lebenslauf?

Der Berufsweg eignet sich am besten für die Platzierung des Hinweises. Wenn du diesen chronologisch anordnest, kannst du ihn einfach an der entsprechenden Stelle einfügen.

Du bist dir noch unsicher, wie du deinen Lebenslauf am besten gestaltest? Dann verwende doch einfach unsere Lebenslaufvorlagen, mit denen du ganz einfach deinen eigenen Lebenslauf erstellen kannst.

Lebenslaufvorlagen zum Downloaden

Ab welchem Zeitraum ist die Krankheit relevant für den Lebenslauf?

Auszeiten, die länger als 2-6 Monate dauern, gelten nicht mehr als Bewerbungsphase oder Phase der beruflichen Neuorientierung und sollten im besten Fall im Lebenslauf plausibel erklärt werden.

Was tun, wenn die Krankheit nach wie vor besteht oder gar ansteckend ist?

Behindert dich die bestehende Krankheit bei den Aufgaben deines Jobs oder ist gar ansteckend, solltest du das Unternehmen unbedingt informieren. Schließlich ist es auch für dich unangenehm, wenn der Job dir gesundheitlich nicht gut tut und du keine zufriedenstellende Leistung erbringen kannst.

Welche Rolle spielt die Art der Krankheit?

Je nach Art der Krankheit gibt es passende Möglichkeiten, mit der Situation umzugehen. Hattest du beispielsweise einen Sportunfall, der ohne Probleme verheilt ist, ist es für den weiteren Verlauf deiner Karriere nicht relevant. Anders verhält es sich mit Krankheiten, die dich in Zukunft weiterhin beeinträchtigen können. Hierzu zählt beispielsweise eine chronische Erkrankung, die dich bei der Ausführung des Jobs einschränkt – wie zum Beispiel anhaltende Rückenprobleme. In diesem Fall solltest du die Situation offen kommunizieren. Andernfalls fällt spätestens in der Probezeit auf, dass du Schwierigkeiten hast, den Anforderungen des Jobs gerecht zu werden. Finde stattdessen lieber einen Job, der zu dir passt – zum Beispiel mit ein paar Klicks über Workwise.

Erfahre in unserem Guide, wie du mit einer krankheitsbedingten Kündigung umgehen solltest.

Über Workwise bewirbst du dich schnell und einfach – ganz ohne Anschreiben. In deinem Profil kannst du anschließend den Status deiner Bewerbung verfolgen. Dabei garantieren wir dir eine Rückmeldung auf deine Bewerbung seitens des Unternehmens.

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Veröffentlicht am 15.11.2021, aktualisiert am 29.10.2024