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Karriereguide - WorkwisePfeil Symbol nach rechtsKarrierePfeil Symbol nach rechtsLeadership - Was ist das? Eine Übersicht

Leadership - Was ist das? Eine Übersicht

Wie kann man Menschen begeistern? Was macht eine gute Führungskraft aus? Diese und viele weitere Themen werden unter dem Schlagwort Leadership zusammengefasst, was so viel wie Führung im Deutschen bedeutet. Doch was macht diesen Begriff überhaupt aus? Und wie wird man ein guter Leader?

Mit diesem Beitrag möchten wir Licht ins Dunkle bringen und einen Überblick darüber schaffen, was Leadership ausmacht, welche Eigenschaften Leadern zugesprochen werden und welche Möglichkeiten es gibt, Menschen zu führen.

Inhalt - Leadership

Definition: Was ist Leadership?

„There are almost as many different definitions of leadership as there are persons who have attempted to define the concept.“

Ralph Melvin Stogdill, Professor for Management Sciences

Der Begriff der Leadership ist nicht einheitlich definiert, stattdessen gibt es hierzu verschiedene Ansätze. Prof. Dr. Jan Lies definiert Leadership im Gabler Wirtschaftslexikon beispielsweise als „die menschen-, verhaltens-, eigenschafts-, interaktions- und/oder motivationsorientierten Aufgaben des Managements.“

Eine weniger wirtschaftliche Variante stammt von Alberto Silva. Dieser definiert Leadership als „den Prozess der interaktiven Beeinflussung, der stattfindet, wenn in einem bestimmten Kontext einige Menschen jemanden als [...] Leader akzeptieren, um gemeinsame Ziele zu erreichen.“

Was jedoch alle Definitionsansätze vereint ist, dass es bei Leadership um die Menschen geht und diese mit einer Vision und werteorientiertem Handeln zu motivieren beziehungsweise zu inspirieren. Dies ist oftmals unternehmensbezogen, aber muss es nicht unbedingt sein. Auch in einem Verein, einer NGO oder jeder Art von Organisation kann Leadership als Konzept zu einer besseren Führung beitragen. Denn die Führung von Menschen findet sich in fast allen Bereichen unseres Lebens.

Was ist der Unterschied zwischen Management und Leadership?

Sind Manager automatisch auch Leader und andersrum? Die beiden in der Arbeitswelt fest integrierten Begriffe des Managements und Leaderships werden oftmals synonym verwendet, was auch nicht komplett falsch ist. Gehen doch beide oftmals Hand in Hand. Sie sind jedoch nicht dasselbe, deshalb ist es umso wichtiger, ihre Unterschiede zu kennen, um über sich selbst zu erfahren, welche Führungsrolle am besten zu einem passt.

Die Definition des Gabler Wirtschaftslexikon lässt es bereits vermuten: Leadership ist Teil des Managements. Im Gegensatz zum restlichen Management zeichnet es sich aber durch Kreativität und Visionen aus. Es geht nicht darum, einen Prozess so effizient wie möglich zu steuern, sondern neue Ideen einzubringen und gleichzeitig die Mitarbeitenden zu motivieren, selbst mit neuen Ideen tätig zu werden. Die klassischen Managementdisziplinen unterscheiden sich hiervon und sind unter anderem strategische Planung, Budgetierung, Organisation und Controlling.

Zusammengefasst kann man sagen: Management sorgt für eine Konstante und Leadership für den Wandel. Beide Bereiche sind hierbei unabdingbar für eine erfolgreiche Unternehmensführung. Das Management kann nicht ohne den neuen Wind der Leadership. Und die Leadership nicht ohne die effiziente Umsetzung und Steuerung der Ideen durch das Management.

Warum brauchen wir Leadership überhaupt?

Du fragst dich jetzt vielleicht: Wenn wir gutes Management haben, wozu benötigen wir dann noch Leadership? Die kurze Antwort: Klassisches Management reicht oftmals nicht aus, um das Potenzial der Mitarbeitenden ideal auszuschöpfen. Dies belegen auch die Zahlen. So sind nach dem alljährlich erscheinenden Gallup Engagement Index schlechte Führungskräfte einer der Hauptgründe für demotivierte Arbeitnehmer:innen – und das kostet die Unternehmen bares Geld, mehrere 100 Milliarden Euro jährlich auf ganz Deutschland gesehen.

Siehst du deine Stärken mehr in analytischem Denken und strategischer Planung als in Kreativität und Kommunikation? Dann empfehlen wir dir einen Managerposten statt den einer oder eines Leaders. Auf Workwise findest du eine Vielzahl spannender Jobs, von denen bestimmt auch eine zu deinen individuellen Fähigkeiten passt.

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Leadership Skills: Was macht eine:n Leader aus?

Was muss ich mitbringen, um meine Mitarbeitenden mit meinen Vorstellungen zu begeistern? Welche Fähigkeiten und Skills benötigt es dafür?

Leader ist nicht gleich Leader, es gibt jedoch ein paar Eigenschaften, die aus Sicht der Belegschaft an visionären Führungskräften besonders geschätzt werden. Diese 5 Skills möchten wir dir kurz vorstellen:

Die 5 wichtigsten Leadership Skills

 

  1. Kommunikation: Eine offene und zielgenaue Kommunikation ist das A und O, um das eigene Team nicht nur über Neues zu informieren, sondern auch zu begeistern. Dabei kommt es auf Fähigkeiten, wie Empathie oder aktives Zuhören an, aber auch die Wahl des richtigen Kommunikationskanals. Durch den Siegeszug des Homeoffices werden digitale Kanäle wie Chats oder Videointerviews dabei immer wichtiger. Man spricht hier auch von Distance Leadership, Führung ohne physischen Kontakt.
  2. Kreativität: Ohne Kreativität kann es keine innovativen Ideen geben und ohne diese keine Vision für die Zukunft eines Unternehmens. Gute Leader sollten durch ihre kreativen Fähigkeiten imstande sein, andere Perspektiven einzunehmen, out of the box zu denken und so neue Ansätze für Verbesserungen innerhalb des Unternehmens zu finden.
  3. Vertrauen: Damit Mitarbeitenden ihrem Leader vertrauen, muss diese:r auch ihnen Vertrauen. Diese Form der Wertschätzung, die sich in positivem Feedback zeigt oder auch darin, die Mitarbeitenden einfach mal machen zu lassen, statt alles zu delegieren, ist der Motor für die Motivation innerhalb eines Teams.
  4. Strategisches Denken: Sei es effizientes Zeitmanagement oder das Ziel immer im Auge zu behalten, gute Leader haben den Überblick über die Gesamtsituation. Sind dabei aber flexibel genug, um auf Unvorhergesehenes adäquat zu reagieren.
  5. Charisma: Erfolgreiche Leader bestechen durch eine besondere Ausstrahlungskraft und nutzen diese, um Menschen zu begeistern, ihnen etwas beizubringen und sie dabei zusammenzubringen. Der Austausch zwischen Leadern und Mitarbeitenden sowie Mitarbeitenden untereinander bringt am besten neue Ideen hervor.

Selbst wenn du noch nicht alle von diesen Skills beherrschst, ist dein Weg zum Leader keineswegs versperrt. Denn diese Fähigkeiten sind nicht generell angeboren, sondern du kannst sie erlernen. Eine Studie der Arizona State University fand heraus, dass nur ein Drittel der Führungskompetenzen auf genetische Faktoren zurückzuführen sind. Der Rest kommt durch Erfahrungen und Training zustande.

Als erster Schritt in die richtige Richtung schaust du dir am besten unsere Artikel zum Thema Soft Skills an.

Leadership Principles: Wie sollte sich ein:e Leader verhalten?

Wenn die Skills die Fähigkeiten sind, die gute Leader mitbringen, dann sind die Principles der Einsatz dieser. Auch hier gibt es zig verschiedene Prinzipien, die Leader je nach Persönlichkeit und Umfeld folgen können. Doch auch hier haben sich einige etabliert, auf die sich fast alle Leader einigen können.

Besonders bekannt sind in diesem Zusammenhang die 14 Amazon Leadership Principles. Wir haben diese und andere als Quellen genutzt, um dir die fünf wichtigsten Prinzipien zusammenfassen, denen du als Leader folgend kannst:

  1. Gehe mit gutem Beispiel voran: Statt deinen Mitarbeitenden nur zu sagen, was sie zu tun haben, solltest du es ihnen zeigen. So stärkst du das Vertrauen in deine Fähigkeiten und in deine Legitimität als Führungskraft.
  2. Sei menschlich: Auch Leader sind nur Menschen und Menschen machen auch mal Fehler. Aus eigenen Fehlern zu lernen und diese zuzugeben, macht dich nicht nur sympathisch, sondern verhindert auch potenzielle Fehler deiner Mitarbeitenden.
  3. Bringe Mitarbeitende voran: Die Suche und der Aufbau neuer Talente und zukünftiger Leader ist essenziell für den Fortbestand eines Unternehmens und liegt somit auch im Aufgabenbereich von dir als Führungskraft.
  4. Fördere Vielfalt: Diversity in Alter, Geschlecht und Herkunft fördert den Wissenstransfer innerhalb eines Teams und ist somit eine große Chance.
  5. Lerne beständig Neues: Neue Ideen kommen meist nicht einfach so, sondern werden von außen getriggert. Indem du nie aufhörst zu lernen und tief in Themen einzutauchen, werden dir wahrscheinlich auch nicht die Ideen ausgehen.

9 Leadership Styles: Wie kann Leadership aussehen?

Vom Allgemeingültigen zum Individuellen. Unter einem Leadership Style versteht man die tatsächliche Umsetzung der Skills und Principles. Die Auslegung kann dabei sehr unterschiedlich sein.

Welcher Leadership Style für dich am besten geeignet ist, hängt stark von deinen persönlichen Präferenzen ab, aber auch von den Umständen, die du innerhalb deines Unternehmens antriffst. Manche der folgenden Styles gehören zu den Klassikern, andere sind noch neu und etablieren sich gerade. Teilweise lassen sie sich sogar kombinieren. Wir geben dir zu den 9 bekanntesten Styles jeweils eine kurze Einführung und dann kannst du selbst entscheiden, welcher am besten zu dir passt.

Transformational Leadership

Transformational Leadership ist ein Führungsstil, der seine Anfänge bereits 1973 nahm und dessen grundlegendes Ziel ist, Mitarbeitende zu Veränderungen und Innovationen zu motivieren. Hierbei wird vor allem auf Eigenverantwortung gesetzt und gleichzeitig auf Delegation oder Micromanagement weitestgehend verzichtet. Die Mitarbeitenden treffen selbständige Entscheidungen in ihrem jeweiligen Bereich und haben somit mehr Raum für eigene kreative Ideen.

Was ist Micromanagement?

Micromanagement beschreibt eine Arbeitsweise, die von wenig Selbstständigkeit und viel Kontrolle geprägt ist. Mitarbeitende arbeiten hier nicht in Eigenverantwortung, sondern müssen sich für jedes Vorgehen mit ihrer Führungskraft abstimmen und deren Anweisungen Folge leisten.

Transactional Leadership

Die Transactional Leadership ist ähnlich alt wie die Transformational Leadership, setzt aber im Gegenteil zu dieser auf das Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche. Den Mitarbeitenden werden durch die Führungskraft klare Ziele vorgegeben, die bei Erfüllung belohnt und bei Nichterfüllung sanktioniert werden. Dies kann sowohl auf materielle, als auch auf immaterielle Weise geschehen – beispielsweise durch Lob und Gehalt oder durch Kritik. Die Motivation der Mitarbeitenden ist somit vor allem extrinsischer Natur.

Servant Leadership

Unter Servant Leadership versteht man einen Führungsstil, der vollständig auf die Bedürfnisse der Geführten ausgerichtet ist. Die Führungskraft tritt hierbei als Servant, zu Deutsch Diener, auf, deren Hauptaufgabe es ist, die Bedürfnisse der anderen zu identifizieren und diese zu befriedigen.

Agile Leadership

Die agile Leadership ist Teil der New Leadership und verfolgt das Ziel, ein Unternehmen schnell und beständig auf Veränderungen anpassen zu können. Hierbei tritt die Führungskraft auf Augenhöhe gegenüber den Mitarbeitenden auf und versucht durch ihr Handeln die idealen Rahmenbedingungen zu schaffen, dass diese nach der agilen Arbeitsweise schnell auf Veränderungen reagieren können. Teams arbeiten im besten Fall selbst organisiert und sind nur in Ausnahmefällen auf eine Führungskraft angewiesen. Diese Art der Führung ist übrigens auch lernbar – beispielsweise mit einer Weiterbildung in Agile Leadership.

Was ist New Leadership?

New Leadership leitet sich von New Work ab, welche eine neuartige Arbeitsweise darstellt, die beispielsweise von flachen Hierarchien und dem verstärkten Einsatz von digitalen Tools geprägt ist. New Leadership beschreibt hierbei verschiedene Führungsstile, die in Verbindung mit New Work stehen und mit vielen Traditionen der Führung brechen. Zu diesen Führungsstilen gehören unter anderem Agile, Shared und Digital Leadership.

Shared Leadership

Leadership bedeutet in der Regel, dass es eine Führungskraft und mehrere untergebene Mitarbeitenden gibt. Bei der Shared Leadership wird dieses Prinzip infrage gestellt, denn hier gibt es mehrere Führungskräfte, die direkt aus dem Team stammen. Hierdurch liegt die Verantwortung nicht nur bei einer Person, sondern mehrere Teammitglieder können ihre individuellen Fähigkeiten zur Führung der Gruppe einbringen.

Positive Leadership

Wie der Name bereits aussagt, geht es bei der Positive Leadership darum, positive Emotionen bei den Mitarbeitenden zu fördern. Dadurch soll ihre Zufriedenheit und damit verbunden ihre Produktivität gesteigert werden. Erreicht wird dies durch Eigenverantwortung und ein allgemein von Optimismus geprägtes Arbeitsklima.

Mindful Leadership

Mindfulness oder Achtsamkeit beschreibt die Aufmerksamkeit gegenüber den Gefühlen und Bedürfnissen anderer Menschen sowie den eigenen. Dieser Führungsstil besticht durch einen Fokus auf Mitgefühl und Fürsorglichkeit. Sein Ziel ist es, Stress und Konflikte innerhalb eines Unternehmens frühzeitig zu erkennen und entgegenzuwirken. So sollen auch psychische Belastungen, die auf die Mitarbeitenden wirken, reduziert werden, was wiederum positive Effekte auf ihre Produktivität hat.

Remote Leadership

Remote Leadership ist ein Synonym zur bereits erwähnten Distance Leadership. Statt auf physische Meetings und persönliche Gespräche setzt die Führungskraft hier auf digitale Kanäle, um von der Ferne aus ihr Team zu motivieren und ihre Vision umzusetzen. Die besondere Herausforderung ist hierbei, wenn nur ein Teil des Teams remote und der andere Teil physisch geführt werden muss. Hierbei muss die Kommunikation sehr individuell sein, damit sich niemand ausgeschlossen fühlt

Digital Leadership

Die Digital Leadership stellt sich zum einen den Herausforderungen der Digitalisierung und nutzt diese zum anderen, um überkommene Strukturen innerhalb eines Unternehmens zu überwinden. Dies setzt ein hohes Knowhow der Führungskraft gegenüber digitalen Prozessen und Mechaniken voraus.

Fazit: Führung ist vielfältig

Business Development Manager Michael Beniers

 

„Leadership ist kein einfaches Thema, es gehört viel dazu eine oder ein guter Leader zu sein. Du solltest die nötigen Skills mitbringen, um deine Mitarbeitenden zu motivieren und dir dabei genau überlegen, wie du das tun möchtest. Welchen Principles und welchem Style möchtest du dabei folgen? Gleichzeitig gibt es nicht den einen perfekten Leader. Hier führen viele Wege zum Ziel. Jedes Unternehmen und jedes Team braucht eine angepasste Führung und der Bedarf ist groß.

Entscheidest du dich dazu, den Weg der Leadership zu gehen, wirst du an deinen Aufgaben wachsen und findest dabei deinen ganz persönlichen Führungsstil.“

 

Michael Beniers, Business Development Manager bei Workwise

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Veröffentlicht am 26.10.2022, aktualisiert am 28.10.2024