Karriereguide - WorkwiseVorstellungsgespräch7 Schritte zur idealen Vorbereitung auf dein Vorstellungsgespräch
7 Schritte zur idealen Vorbereitung auf dein Vorstellungsgespräch
Endlich hast du eine Antwort auf deine Bewerbung erhalten: Du bist zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Mit unserer Anleitung helfen wir dir Schritt für Schritt zur optimalen Vorbereitung auf dein Bewerbungsgespräch. In unserer Checkliste geben wir dir zudem eine hilfreiche Übersicht mit allen wichtigen Infos auf einen Blick – so steht einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch nichts mehr im Wege.
Inhalt
- Schritt 1: Die richtige Recherche als Vorbereitung auf dein Vorstellungsgespräch
- Schritt 2: Notizen machen
- Schritt 3: Den eigenen Lebenslauf in- und auswendig kennen
- Schritt 4: Vorbereitung auf typische Fragen im Bewerbungsgespräch
- Schritt 5: Die passende Kleidung für das Bewerbungsgespräch
- Schritt 6: Eigene Fragen vorbereiten
- Schritt 7: Üben, üben, üben
- Selbstbewusst im Vorstellungsgespräch – Checkliste
Schritt 1: Die richtige Recherche als Vorbereitung auf dein Vorstellungsgespräch
Echte Wunschkandidat:innen sind beim Vorstellungsgespräch über das Unternehmen, den Arbeitgeber und den neuen Job top informiert. Daher ist es wichtig, dass du in deinen Vorbereitungen gut recherchierst und beim Bewerbungsgespräch die wichtigsten Fakten über das Unternehmen kennst. Damit bist du perfekt auf die Frage „Was wissen Sie über unsere Firma?“ vorbereitet und kannst bestenfalls viele interessante Fakten in deine Antworten hineinfließen lassen. Somit punktest du bei deinem Gegenüber und machst einen guten ersten Eindruck.
Über diese Dinge solltest du beim Vorstellungsgespräch Bescheid wissen und daher vorab recherchieren:
Fakten über das Unternehmen
- Wer hat wann die Firma gegründet?
- Welche Dienstleistungen werden angeboten?
- Was sind die bekanntesten Produkte?
- Bisherige Laufbahn der Firma (Krisen und Erfolge)
Unternehmensphilosophie
- Welche Unternehmenskultur wird gelebt?
- Engagiert sich das Unternehmen auch für soziale Zwecke?
- Was ist das Unternehmensleitbild (=Corporate Identity)?
Konkurrenz
- Wer sind die größten Konkurrent:innen?
- In welchen Punkten ist die Konkurrenz besser?
Marktsituation
- Wer sind die größten Auftraggeber:innen?
- Was hebt das Unternehmen von anderen Unternehmen ab (Alleinstellungsmerkmale)?
- Wie sieht die Zukunft der Branche aus?
- Wie hoch sind die Marktanteile des Unternehmens?
Stakeholder und Kund:innen
- Wer sind die Stakeholder?
- Welche Zielgruppe soll erreicht werden?
- Mit welchen Partner:innen wird kooperiert?
- Wie sehen die Kundenstrukturen aus?
Es schadet außerdem nicht, dich über deine Gesprächsperson im Vorstellungsgespräch zu informieren. Handelt es sich hierbei um einen Personalverantwortlichen, einen Fachvorgesetzten oder um den Firmeninhaber? Je mehr du über dein Gegenüber beim Vorstellungsgespräch weißt, desto weniger Unsicherheit strahlst du aus. Suche daher deine Gesprächsperson beispielsweise auf LinkedIn oder anderen Webseiten.
Hier findest du wichtige Informationen über das Unternehmen und den Arbeitgeber:
- Homepage des Unternehmens
- Persönliche Kontakte (Mitarbeiter:innen & Kund:innen des Unternehmens)
- Social-Media-Plattformen wie LinkedIn, Instagram und Facebook
- Blogs
- Arbeitgeberbewertungs-Webseiten
- Stellenanzeigen
- Online-, Print und Fernsehwerbung
- Online- und Printartikel
- etc.
Schritt 2: Notizen machen
Um im Vorstellungsgespräch gut vorbereitet zu sein, solltest du dir wichtige Informationen über das Unternehmen im Vorhinein notieren. Es macht bei deinem Gegenüber einen guten Eindruck, wenn du mit deinen Unterlagen beim Bewerbungsgespräch auftrittst. Nimm daher unbedingt einen Notizblock und Stift zum Vorstellungsgespräch mit. Du indizierst damit, dass du interessiert und aufmerksam bist. Außerdem vermittelt es Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit, was bei deinem Gegenüber ebenfalls sehr gut ankommt. Allerdings solltest du dann die Notizen, die du dir im Vorhinein gemacht hast, nicht ablesen, sondern am besten die Unterlagen kurz vor deinem Gespräch noch einmal überfliegen.
Deine Notizen könnten beinhalten:
- Eckdaten zum Unternehmen
- Informationen zur ausgeschriebenen Stelle
- Fragen, die noch offen geblieben sind
Auch während des Gesprächs kannst du dir mittels Notizblock und Stift wichtige Informationen aufschreiben, die du sonst leicht wieder vergessen könntest. Wichtig: Während des Bewerbungsgesprächs solltest du es allerdings vermeiden, lange Manuskripte aufzuschreiben, sondern dich bei deiner Mitschrift auf einzelne Stichpunkte begrenzen. Ansonsten ist ein wirklicher Dialog mit deinem Gegenüber nicht möglich und das Gespräch könnte ins Stocken geraten.
Schritt 3: Den eigenen Lebenslauf in- und auswendig kennen
Der Lebenslauf und die Informationen dazu, die deine Gesprächsperson über dich zusammengetragen hat, bieten die Grundlage für das Vorstellungsgespräch. Daher ist es umso wichtiger, dass du deinen eigenen Lebenslauf, die wichtigsten Eckdaten und persönliche Daten in- und auswendig kennst. Als Vorbereitung auf dein Gespräch solltest du dir deinen Lebenslauf und deine Bewerbung also noch einmal genau ansehen und dir zu jedem Punkt in deinem beruflichen Werdegang überlegen, wie du auf bestimmte Fragen dazu reagieren kannst. Beim Vorstellungsgespräch solltest du allerdings vermeiden, den Lebenslauf trocken aufzusagen, sondern vielmehr die wichtigsten Stationen erwähnen und einen Bezug zur ausgeschriebenen Stelle herstellen können. Das kannst du folgendermaßen formulieren: „In meiner vorherigen Tätigkeit als XX war ich bereits verantwortlich für XX. Das passt super zum Punkt XX in Ihrer Stellenausschreibung.“ Versuche außerdem, möglichst frei zu sprechen, um einen authentischen Eindruck zu machen.
Du hast eine Lücke im Lebenslauf? Nicht schlimm. Hier erfährst du, wie du deine Lücke im Lebenslauf souverän erklären kannst.
Den eigenen Lebenslauf sowie die eigene Bewerbung gut zu kennen, wird dir bei der Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch enorm helfen. In diesem Artikel erfährst du, wie du am besten präsentierst und somit einen souveränen Eindruck beim Vorstellungsgespräch machst.
Schritt 4: Vorbereitung auf typische Fragen im Bewerbungsgespräch
Manche Fragen werden von Personaler:innen besonders häufig im Vorstellungsgespräch gestellt – daher solltest du versuchen, dich darauf gut vorzubereiten und dir zu überlegen, wie du darauf reagieren kannst. Wir haben dir 5 typische Fragen kurz und anschaulich erklärt:
- In welchen Bereichen siehst du deine Stärken? Hier geht es nicht darum, dich selbst in den Himmel zu loben, sondern vielmehr darum, dein Gegenüber davon zu überzeugen, dass deine Stärken und dein Profil zu den Anforderungen der Position passen. Versuche hierbei aber, standardisierte Floskeln zu vermeiden. Du machst einen viel besseren Eindruck, wenn du deine Argumente auch mit konkreten Beispielen belegen kannst. Diese Beispiele solltest du dir bereits im Vorhinein gut überlegen, denn unter Druck fällt dir im Vorstellungsgespräch vielleicht spontan nichts ein.
- Was sind deine Schwächen? Logisch, auf die Frage nach deinen Stärken folgt die Frage nach deinen Schwächen. Deine Schwächen mögen dir vielleicht unangenehm sein und du willst sie deinem potenziellen Arbeitgeber vielleicht nicht auf dem Silbertablett präsentieren. Aber keine Sorge – hier geht es mehr darum, ob du selbstkritisch und reflektiert denken kannst und ehrlich mit deinen Schwächen umgehst.
- Warum sollen wir gerade Sie einstellen? Damit du diese Frage souverän beantworten kannst, solltest du dir in deinen Vorbereitungen ausgiebig Gedanken darüber machen, was dich für die Stelle qualifiziert und welchen Nutzen du dem Unternehmen bieten kannst.
- Was war dein größter Misserfolg? Klar – Fehler gehören zum Leben dazu und passieren jedem. Wichtig ist es eher, wie du mit deinen Fehlern und Rückschlägen umgehst. Versuche bei dieser Frage nicht so zu tun, als würdest du nie Fehler machen, denn das wirkt weder glaubwürdig noch authentisch.
- Wodurch motivierst du dich selbst? Personaler:innen interessieren sich gezielt dafür, was dich motiviert und woraus du deinen Antrieb schöpfst. Das ist nachvollziehbar, schließlich bringen motivierte Arbeitnehmer:innen bessere Leistungen und entwickeln Eigeninitiative.
Im Vorstellungsgespräch können aber auch noch einige andere Fragen gestellt werden. Du solltest beispielsweise auf die Frage „Warum wollen Sie bei uns arbeiten?“ gut vorbereitet sein. Außerdem werden oft Brainteaser und Stressfragen eingesetzt, um zu festzustellen, ob jemand auch in Stressituationen effizient arbeiten kann.
Tipp: Im Artikel 111 Fragen im Vorstellungsgespräch findest du noch einige weitere Fragen, die im Bewerbungsgespräch häufig gestellt werden und die du gut zur Vorbereitung nutzen kannst.
Schritt 5: Die passende Kleidung für das Bewerbungsgespräch
Die Frage nach der passenden Kleidung fürs Vorstellungsgespräch ist nicht so ganz leicht zu beantworten, gehört aber gut überlegt. Schließlich zählt der erste Eindruck. Grundsätzlich können wir dir raten, dich der Branche entsprechend anzuziehen, dich aber nicht zu „verkleiden“. Du solltest dich in deiner Haut wohlfühlen und dies auch nach außen ausstrahlen. Saubere Kleidung sollte selbstverständlich sein, egal wo du dich beworben hast. In einem großen Konzern oder auch in einer Bank solltest du möglichst seriös auftreten, in einem mittelständischen Unternehmen oder einem Startup genügt meist, ein Hemd sowie eine Bluse und eine gut sitzende Jeans. Im Artikel Die richtige Kleidung für den erfolgreiches Vorstellungsgespräch erfährst du, was du sonst noch bei deiner Kleiderwahl beachten solltest.
Schritt 6: Eigene Fragen vorbereiten
Teil deiner Vorbereitung sollte sein, dir im Vorhinein spannende Fragen zu überlegen, die du deinem Gegenüber am Schluss des Vorstellungsgesprächs stellen kannst. Wenn du die Chance bekommst, eigene Rückfragen zu stellen, solltest du diese unbedingt annehmen und ergreifen. Dies wirkt einerseits interessiert und engagiert, andererseits bietet es auch einen Mehrwert für dich: Dadurch erfährst du viel mehr über den Job und das Unternehmen. Eigene Fragen sind daher sehr wichtig. Nimmst du die Möglichkeit nicht wahr, signalisiert das schnell Desinteresse und Unsicherheit. Daher ist es wichtig, dir bereits im Vorhinein passende Rückfragen zu überlegen, die du dir auch gerne notieren kannst. Wichtig ist es, nicht destruktiv oder anklagend zu werden. Besser sind immer offene Fragen, die nicht in einer Ja-oder-Nein-Antwort enden. Im Folgenden stellen wir dir 5 Beispiele für clevere Rückfragen vor.
5 Beispiele für Rückfragen an das Unternehmen:
- Welche Erwartungen haben Sie an Bewerber:innen in dieser Position?
- Wie definieren Sie Erfolg für diese Position?
- An welchen Projekten arbeitet das Team gerade?
- Wie würden Sie Ihre Unternehmenskultur beschreiben?
- Vor welchen Herausforderungen steht das Unternehmen gerade?
Eigene Fragen sind beim Vorstellungsgespräch sehr wichtig, dennoch solltest du keine Fragen stellen, die du durch ein paar Klicks im Internet herausfinden hättest können.
Diese Fragen solltest du auf keinen Fall stellen:
- Wie viele Mitarbeiter:innen hat Ihr Unternehmen?
- Was macht Ihr Unternehmen eigentlich genau?
- Ist die Arbeitsatmosphäre und das Betriebsklima gut?
- Wann und von wem wurde das Unternehmen gegründet?
- Was war Ihr erster Eindruck von mir?
- Welche Benefits können Mitarbeiter:innen in Ihrem Unternehmen erwarten?
Du willst wissen, welche Fragen du sonst noch stellen kannst? Im Artikel Rückfragen beim Vorstellungsgespräch: Clevere Beispielfragen und Tipps findest du es heraus.
Schritt 7: Üben, üben, üben
Du magst vielleicht schon etwas nervös vor deinem Vorstellungsgespräch sein – das ist ganz normal. Gegen deine Nervosität hilft aber vor allem gute Vorbereitung und Übung. Versuche daher so oft es geht, dein Vorstellungsgespräch durchzuspielen – mit Freund:innen, Bekannten, deiner Familie oder vor dem Spiegel. Damit erlangst du viel mehr Selbstsicherheit, welche du bei deinem Bewerbungsgespräch gut gebrauchen kannst. Und Übung macht schließlich den Meister.
Wenn du deine persönliche Vorstellung schon einmal geübt hast, gewinnst du mehr Selbstvertrauen. Vergiss aber dabei nicht, dass beim Vorstellungsgespräch nicht alles so wie geplant laufen kann. Bewahre daher Ruhe, wenn sich das Gespräch in eine andere Richtung bewegt, als du erwartet hast und stelle dich flexibel auf dein Gegenüber ein.
Du bist bereit für den nächsten Karriereschritt? Finde deinen nächsten Job mit Workwise.
Selbstbewusst im Vorstellungsgespräch – Checkliste
✔ Du hast dich über das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle ausreichend informiert?
✔ Du hast dir im Vorhinein Notizen gemacht und nimmst deine Unterlagen zum Bewerbungsgespräch mit?
✔ Du kennst deinen Lebenslauf und deine Bewerbung und kannst die wichtigsten Stationen in deinem beruflichen Werdegang erläutern?
✔ Du hast dich auf die häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch gut vorbereitet?
✔ Du hast dir die richtige Kleidung zurechtgelegt?
✔ Du hast dir eigene Rückfragen überlegt, die du stellen willst?
✔ Du weißt, wo du genau hin musst und hast deine Anreise bereits strukturiert geplant?
✔ Du hast dein Vorstellungsgespräch mit Freund:innen oder deiner Familie geübt?
Wenn du diese Punkte aus der Checkliste abhaken kannst, steht einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch nichts mehr im Wege.
Veröffentlicht am 14.01.2022, aktualisiert am 26.09.2024
Jobs ohne Anschreiben entdecken
Beliebteste Artikel